2014-07-16 14:23:54

Vatikan besorgt über Ausbeutung von Kindern für Organhandel


Menschen aus armen Ländern, darunter häufig Kinder, werden oft vom organisierten Verbrechen für Organhandel ausgebeutet: Davor warnt die Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ in ihrer aktuellen deutschsprachigen Wochenausgabe. Der wissenschaftliche Fortschritt habe neue, „schreckliche“ Formen der Unterdrückung von Menschen entstehen lassen, von denen niemand den Blick abwenden dürfe und die einen Nachdenkprozess erforderten. Es sei keine „zweitrangige Frage“, in der Kosten-Nutzen-Rechnung für Organtransplantation deren ethische Schäden zu berücksichtigen, so die Zeitung. In zunehmendem Ausmaß gerieten „Niemandskinder“ in die Fänge der Organmafia, so der „Osservatore“. Eine wachsende Zahl von auf sich allein gestellten Kindern - oft sogar Kleinkinder im Alter von drei bis vier Jahren - würden von Kriminellen auch über das Mittelmeer geschmuggelt. Teils seien diese Kinder von ihren eigenen Eltern weggeschickt worden in der Hoffnung auf Zuflucht aus der Gefahr eines Krieges oder von Drogenhändlern, teils hätten die Kinder ihre Eltern unterwegs verloren oder seien Waisen.

Die Nachfrage nach Organen wächst in den reichen Ländern immer mehr, während die Zahl der Organspender aus Altersgründen zurückgeht. Dies verleite zu „böswilligen Handlungen, die immer die Ausbeutung armer Menschen einschließen und auch zu regelrechten Verbrechen werden können“, so die Zeitung. Reiche alte Menschen würden somit durch Ausbeutung armer Menschen in anderen Ländern ihr Leben retten oder verlängern. Vor diesem „Produkt der Moderne und des wissenschaftlichen Fortschritts“ würden selbst die Sklaverei oder der Menschenhandel zum Zweck der Prostitution erblassen.

(kap 16.07.2014 sk)








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