2014-07-15 13:25:48

Großbritannien: Katholiken setzen weiterhin auf Dialog mit Anglikanern


RealAudioMP3 Die katholischen Bischöfe von England und Wales werden weiterhin den ökumenischen Dialog mit der anglikanischen Kirche suchen und fortführen. Das betont in einer Medienmitteilung vom Montagnachmittag der katholische Erzbischof von Birmingham, Bernard Longley. Er ist bei der Bischofskonferenz von England und Wales für den Dialog mit den Anglikanern zuständig. Longley reagiert auf die Zulassung für Frauen der anglikanischen Kirche von England zur Bischofsordination. Dennoch sei die Zulassung von Bischöfinnen ein „Hindernis auf dem Weg zur Einheit“ zwischen den beiden Kirchen, so Erzbischof Longley. Nun sei es wichtig, im ökumenischen Dialog zwischen Katholiken und Anglikanern sich gegenseitig zu respektieren und aufeinander zu hören. So nehme er zur Kenntnis, dass es viele Anglikaner gebe, die weiterhin an den Bischofsregelungen festhielten, „wie sie bei uns Katholiken und Orthodoxen der Fall sind“, fügt Longley an. Er erinnert daran, dass seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil „signifikante Schritte“ für das christliche Miteinander unternommen wurden.

Kluft in der Lehre
Die Kluft in der Lehre zwischen Anglikanern und Katholiken hat sich mit der Zulassung von Bischöfinnen sehr vertieft. Das sagte der Direktor der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“, Giovanni Maria Vian, gegenüber der Turiner Zeitung „La Stampa“. Der Kirchenhistoriker weist darauf hin, dass die Debatte innerhalb der anglikanischen Kirche „die Kluft in deren eigenen Reihen noch vergrößern“ werde. Besonders die Mitgliedskirchen in Afrika und Asien hätten Mühe damit und lehnten „wohl auch weiterhin“ die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt ab. Um den ökumenischen Dialog lebendig zu halten, kommt es nach Worten des „Osservatore“-Chefs vor allem auf die persönlichen und alltäglichen Freundschaften von Christen unterschiedlicher Konfessionen an.

Hintergrund
Die anglikanische Kirche zählt weltweit rund 77 Millionen Mitglieder. Neben der „Church of England“ gehören ihr weitere 38 anglikanische Nationalkirchen in 26 Kirchenprovinzen an. Die meisten Gemeinschaften befinden sich in den USA, Australien und – mit wachsender Bedeutung - in mehreren afrikanischen Ländern. Die englische Mutterkirche hat zwei Oberhäupter: Die Königin ist weltliches Oberhaupt, während die geistliche Hauptperson der Erzbischof von Canterbury ist. Er ist auch Primas der Kirche von England sowie Ehrenoberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft.

(pm/vaticaninsider 15.07.2014 mg)







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