Der Mensch verliert
seine Menschlichkeit, wenn er nur noch als Mittel zum Zweck missbraucht wird. Davor
hat Papst Franziskus am Samstag gewarnt. Bei einem Abendessen für die Teilnehmer einer
vom Vatikan organisierten Wirtschaftstagung sagte er, der Mensch müsse wieder in den
Mittelpunkt gestellt werden. Andernfalls würde er zum Gegenstand eines sozialen und
ökonomischen Systems, in dem ungerechte Machtverhältnisse sich als Herren aufspielten.
Menschsein ohne Menschlichkeit führe zu einer Politik und einer Haltung des „Wegwerfens“.
Was nicht gebraucht wird, werde einfach ausgeschieden. Wenn der Mensch nicht mehr
im Mittelpunkt stehe, dann nehme etwas anderes diesen Platz ein. Mit Hinweis auf die
niedrige Geburtenrate in Europa warnte er vor einem „Wegwerfen“ der Kinder. Auch die
Alten würden „weggeworfen“, weil niemand sie brauche. Nunmehr werde sogar eine ganze
Generation weggeworfen, nämlich die Jugendlichen, so der Papst mit Hinweis auf Statistiken,
nach denen 75 Millionen Jugendliche unter 25 Jahren ohne Arbeit und Ausbildung seien.
„Stoppen wir diese Entwicklung beizeiten!“, so der Papst wörtlich an die Teilnehmer
des Kongresses.