Das Erzbistum Köln ist hoch erfreut über Kardinal Woelkis Ernennung zum neuen
Kölner Erzbischof. Dass die Entscheidung des Papst so schnell gefallen sei, habe alle
überrascht - das „hatten wir Rom gar nicht zugetraut, dass das so schnell gehen würde“,
sagte der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff im Gespräch mit dem Kölner Domradio. Feldhoff
wünschte dem designierten Kölner Erzbischof Geduld für die großen strukturellen und
geistlichen Aufgaben in Köln. Als Mann an der Spitze müsse Kardinal Woelki den Menschen
im Bistum dafür Mut machen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Reinhard Marx, hat Kardinal Rainer Maria Woelki zu seiner Berufung
als neuer Erzbischof von Köln gratuliert. Das gab die Deutsche Bischofskonferenz bekannt.
In der Glückwunschbotschaft schreibt Marx wörtlich: „Als Rheinländer an der Spree
kehrst Du nun in Deine Heimat zurück. Drei Jahre lang hast Du mit Umsicht und Geschick
das Erzbistum Berlin geleitet. Besonders dankbar bin ich Dir für die immer wieder
gezeigte Bereitschaft, unsere Bischofskonferenz bei vielfältigen Anlässen in der Bundeshauptstadt
zu vertreten.“ Der Name von Kardinal Woelki werde in Berlin immer mit dem historischen
Besuch von Papst Benedikt XVI. im Jahre 2011 verbunden bleiben: „Deiner Gastfreundschaft
ist es zu verdanken, dass damals viele Tausend Gläubige mit dem Heiligen Vater die
Messe im Olympiastadion feiern konnten“, so Kardinal Marx.
Kardinal Woelki
ist jemand, der weiß, „wo die Glocken hängen und der auch den Mut hat, die Dinge beim
Namen zu nennen“. So charakterisiert Diözesanadministrator Stefan Heße Kardinal
Woelki. Der Erzbischof sei „kein Mensch, der um den heißen Brei herumredet“, sondern
habe einen „nüchternen Blick“ und sei „mutig genug“, auch unangenehme Dinge anzusprechen.
Köln brauche so einen „realitätsnahen“ Bischof, ergänzte Heße.
Der Bischof
von Magdeburg, Gerhard Feige, zeigte sich irritiert über die Wahl des Berliner
Kardinals zum neuen Erzbischof von Köln. „Angesichts dessen, dass für Köln in noch
nicht einmal einem halben Jahr ein neuer Erzbischof gefunden werden konnte, wirkt
es um so befremdlicher, dass Erfurt schon fast zwei Jahre auf einen neuen Bischof
warten muss“, meinte Feige in einer am Samstag auf der Internetpräsenz des Bistums
Magdeburg veröffentlichten Erklärung. Zudem sei es „kein ermutigendes Signal für den
Osten Deutschlands, wenn ein aus dem Rheinland gekommener Hoffnungsträger nach nur
drei Jahren schon wieder in seine Heimat zurückkehrt“, fügte er hinzu. Offensichtlich
scheine Berlin als Hauptstadt für die katholische Kirche in Deutschland doch nicht
so bedeutungsvoll zu sein, wie erst jüngst wieder betont worden sei. Feige wünschte
Woelki „für sein Wirken in der alten und neuen Heimat“ Gottes Segen „und dem Erzbistum
Berlin sehr bald einen neuen Erzbischof“.
Und auch der Fußball-Club 1. FC
Köln gratuliert dem neuen Erzbischof. Der Finanzchef des Kölner Clubs, Alexander
Wehrle, habe Woelki zum ersten Heimspiel des FC am vorletzten Augustwochenende (23./24.
August) gegen den Hamburger Sportverein eingeladen. Rainer Maria Woelki habe jedoch
noch keine Dauerkarte des 1. FC Köln. Er sei „ja schon dankbar, wenn es ab und an
geht“, sagte der gebürtige Kölner Woelki bei der Pressekonferenz. Ansonsten informiere
er sich über das Internet oder die Bundesligakonferenz im ARD-Hörfunk, die er „seit
Kindesbeinen immer verfolge“.