Pakistan: Mit einer Kommission auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit
Als Schritt hin zu mehr Sicherheit für religiöse Minderheiten sieht die Katholische
Kirche Pakistans die Errichtung einer Kommission für interreligiöse Harmonie. Das
meldet die Agentur Asianews. Das oberste Gericht des Landes hatte die Regierung vor
einem Monat in einem Urteilsspruch zum Handeln verpflichtet, das Versprechen in der
Verfassung des Landes alleine reiche nicht aus, es brauche Instrumente, dieses auch
umzusetzen. An diesem Donnerstag traf bereits eine christliche Delegation eine Gruppe
von Abgeordneten, um konkrete Maßnahmen zu besprechen. Auch Vertreter der muslimischen
Gemeinschaft sieht die Errichtung als „ermutigendes Zeichen“, zitiert Asienews einen
Menschenrechtsaktivisten. Pater Arif George vom katholischen Erzbistum von Lahore
hofft, dass damit der Traum der Staatsgründung, nämlich ein Land des Pluralismus und
des religiösen Friedens zu sein, ein wenig wahrscheinlicher geworden sei. Mit mehr
als 180 Millionen Menschen, 97 Prozent von ihnen Muslime, ist Pakistan das zweitgrößte
muslimische Land auf der Welt (nach Indonesien). 80 Prozent der Muslime sind Sunniten,
20 Prozent Schiiten. Dazu kommen knapp zwei Prozent Hindus, 1,6 Prozent Christen und
andere Minderheiten. Die Gewalt gegen religiöse Minderheiten hatte in der jüngeren
Vergangenheit stark zugenommen, Schiiten und Christen sind die hauptsächlichen Opfer
von Übergriffen.