2014-07-08 13:31:15

Ukraine: Priester in Donezk entführt


Ein 42jähriger griechisch-katholischer Priester ist in der ostukrainischen Stadt Donezk entführt worden. Das berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur risu. Tichon Kulbaka werde seit Freitag vermisst. In der Millionenstadt Donezk wird seit Tagen gekämpft, nachdem sich die Separatisten aus den umliegenden Gebieten in die Stadt geflüchtet sind. Griechisch-katholische Priester und Gläubige der mit Rom unierten Ostkirche gelten bei den Separatisten als „Verräter“, da ihre Kirche die Maidan-Proteste im Frühling unterstützt hatte. Kulbaka selber organisierte bisher täglich ökumenische Friedensgebete auf dem Verfassungsplatz von Donezk. Er hatte die Separatisten mehrfach kritisiert. Die griechisch-katholische Kirche betonte in einer Medienmitteilung, der Priester leide an Diabetes und müsse täglich Medikamente einnehmen.

Der Beauftragte der ukrainischen Regierung für religiöse Angelegenheiten, Wolodimir Juschkewitsch, bat den orthodoxen Metropoliten von Donezk, Hilarion, um Hilfe. Es ist nicht das erste Mal, dass Priester in Donezk „verschwinden“: Ende Mai war ein römisch-katholischer Priester fast 24 Stunden im Keller des von den Separatisten besetzten Gebäudes des Inlandsgeheimdienstes festgehalten worden. Wie er wieder frei kam, blieb unklar. Er selbst wollte dazu keine Angaben machen. In der Region Donezk bekennen sich jeweils weniger als ein Prozent der Bürger zur griechisch-katholischen und zur römisch-katholischen Kirche. Der Großteil sind orthodoxe Christen des Moskauer Patriarchats.

(risu/kap 08.07.2014 mg)








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