Papst betet für Opfer ungerechter Wirtschaftssysteme
Papst Franziskus hat
ungerechte Wirtschaftssysteme beklagt und die Gleichgültigkeit gegenüber den Verlierern
der Gesellschaft angeprangert. Mit Bezug auf das Sonntagsevangelium („Kommt alle zu
mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt“ Mt 11,28) sagte er beim
Angelusgebet, in armen Ländern, aber auch an den Rändern der reichen Gesellschaften
gebe es viele Menschen, die am Ende ihrer Kräfte seien und sich verlassen fühlten.
Viele seien dazu gezwungen, ihre Heimat unter Einsatz ihres Lebens zu verlassen. Diese
litten unter einem ausbeuterischen Wirtschaftssystem, das ihnen schwere Lasten auferlege.
Die wenigen Privilegierten hingegen seien nicht bereit, diese Lasten zu tragen. An
die Ausgebeuteten sei das biblische Wort gerichtet: Kommt alle zu mir! Zugleich
fordere Jesus die Gläubigen dazu auf, ihrerseits die Lasten der anderen auf sich zu
nehmen und von ihm, Jesus, zu lernen, der gütig und von Herzen demütig sei. Die Güte
und Demut des Herzens bestehe darin, nicht nur die Lasten der anderen auf sich zu
nehmen, sondern sie nicht mit unseren persönlichen Sichtweisen, unseren Urteilen und
Kritiken und unserer Gleichgültigkeit zu belasten. Nach dem Angelusgebet gedachte
Franziskus des Hl. Papst Pius X, der vor 100 Jahren gestorben war und grüßte die Gläubigen
aus der Pfarrei Salzano im Bistum Treviso, wo Giuseppe Sarto Pfarrer gewesen war. Außerdem
dankte er den Bewohnern der Region Molise herzlich für den warmherzigen Empfang, der
ihm tags zuvor bei seinem Pastoralbesuch bereitet worden sei. (rv 06.07.2014 mc)