2014-07-06 15:32:46

D: Bischof Koch würdigt sorbischen Hitler-Gegner Alojs Andritzki


Mehrere tausend Katholiken aus Sachsen und Ost-Thüringen sind am Sonntag bei einer Wallfahrt des Bistums Dresden-Meißen in den Wallfahrtsort Rosenthal gekommen. Im Mittelpunkt stand der 100. Geburtstag des seliggesprochenen sorbischen Priesters und Hitler-Gegners Alojs Andritzki (1914-1943).

Der Dresdner Bischof Heiner Koch würdigte Andritzki als «Zeitzeugen Gottes». Der christliche Glaube habe ihm «Richtung und Zuversicht auch in den schweren Stunden des Konzentrationslagers» gegeben. Sein Lebenszeugnis habe «keineswegs nur historischen Wert», betonte Koch. Es sei eine Orientierung auch für den Auftrag der Kirche im heutigen Bistum Dresden-Meißen.

Andritzki wurde am 2. Juli 1914 in Radibor geboren. Er gehörte der slawischsprachigen Volksgruppe der Sorben an, die im Osten Brandenburgs und Sachsen lebt. Wegen seiner christlich begründeten Kritik am Nationalsozialismus wurde er verhaftet und kam ins Konzentrationslager Dachau. Dort starb er 1943 nach einem Augenzeugenbericht durch eine Giftspritze. Der damalige Papst Benedikt XVI. sprach ihn 2011 selig und erhob ihn damit zum Glaubensvorbild.

Rosenthal ist ein traditionsreiches Pilgerziel vor allem der katholischen Sorben. Neben der Stiftsbasilika in Wechselburg ist die Gnadenkirche von Rosenthal eine der beiden großen Wallfahrtsstätten des Bistums Dresden-Meißen.

(kna 06.07.2014 mc)








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