Papst: „Christus befreit uns vom Grau der Existenz"
Papst Franziskus hat
Laien, Priester und Ordensleute dazu aufgerufen, „überall die Kultur der Solidarität“
zu verbreiten. Bei einer Freiluft-Messe in Campobasso in Molise, wo der Papst an diesem
Samstag einen inneritalienischen Pastoralbesuch absolviert, sagte Franziskus:
„Es
gibt so viel Bedarf an Solidarität - angesichts von Situationen materieller und geistiger
Prekarität, besonders angesichts der Arbeitslosigkeit. Das ist eine Plage, die jedweder
Anstrengung und großen Mutes vonseiten aller bedarf. Die Sache mit der Arbeit ist
eine Herausforderung, die besonders die Verantwortung der Institutionen, der Unternehmen
und der Finanzwelt betrifft. Die Würde des Menschen muss im Mittelpunkt jeder Perspektive
und jeder Handlung stehen! Die anderen Interessen sind zwar auch legitim, aber zweitrangig.“
„Wir
sind ein Volk, das Gott dient“, fuhr Franziskus in seiner Predigt fort. Dieser Dienst
verwirkliche sich auf verschiedene Weise, und er führe zu wahrer Befreiung, einer
Befreiung, die nur der Herr schenke: Freiheit von Sünde und Egoismus, Freiheit, sich
zu schenken und das mit Freude zu tun, so wie Maria von Nazareth.
„Das
ist die Freiheit, die wir mit Gottes Gnade in der christlichen Gemeinschaft erfahren,
wenn wir uns in den Dienst füreinander stellen. Dann befreit uns der Herr von Ehrgeiz
und Rivalität, die die Einheit und die Gemeinschaft unterminieren. Er befreit uns
vom Misstrauen, der Traurigkeit, der Angst, der inneren Leere, von der Vereinzelung,
den Klagen. Auch in unseren Gemeinschaften sind wir ja nicht frei von negativen Haltungen,
die die Leute selbstbezogen werden lassen, mehr besorgt darum, sich zu verteidigen
als sich zu schenken. Aber Christus befreit uns von diesem existenziellen Grau.“