Bei der letzten Generalaudienz
vor der Sommerpause ging es um einen weiteren Teil der neuen Katechesenreihe zum Thema
„Kirche“: Der Papst begrüßte vorab die Kranken und Behinderten in der Audienzhalle,
damit sie nicht auf den vom Regen genässten Petersplatz gehen mussten. Vor tausenden
Pilgern und Besuchern erläuterte der Papst dann in seiner Katechese, was die Zugehörigkeit
zur Kirche ausmache.
„Wir sind nicht isoliert und wir sind nicht Christen
aus individuellen Gründen, also sozusagen jeder für sich. Nein, so ist das nicht!
Unsere christliche Identität ist eine Zugehörigkeit! Wir sind Christen, weil wir der
Kirche angehören. Das ist wie ein Familienname. Also, unser Vorname lautet ,ich bin
Christ´ und unser Nachname ist ,ich gehöre der Kirche an´.“
Es sei eine
schöne Geste Gottes, dass er sich selbst nicht als „Allmächtiger“ oder dergleichen
beschrieben habe, sondern als „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“. Damit habe Gott
dem Mose gezeigt, dass es dem Herrn um ein Bündnis und nicht um Unterwerfung gehe,
führte Franziskus aus.
„Der Christ ist Teil eines Volkes, das von weither
kommt. Der Christ gehört einem Volk an, das Kirche heißt, und erst diese Kirche macht
aus jedem von uns einen Christen. Niemand kann von sich aus Christ sein. Es gibt keine
Labor-Christen. Wir haben unseren Glauben von unseren Eltern bekommen, von unseren
Vorfahren. … Ich selber kann mich noch gut an das erste Gesicht erinnern, das mir
den Katechismus erläuterte. Es war eine Nonne. Sie ist jetzt im Himmel und dort sicherlich
eine Heilige. Ich danke Gott immer dafür, dass Er sie mir geschickt hat.“
Den
gemeinsamen Weg könne man nur zusammen mit anderen Mitmenschen gehen, fuhr Franziskus
fort.
„Die Kirche ist kein ,Selbstbedienungsladen´, es gibt keine Einzelkämpfer.
Wie oft hat Papst Benedikt die Kirche als ein ,Wir´ beschrieben! Manchmal hört man
aber einige sagen: ,Ich glaube an Gott, an Jesus, aber die Kirche interessiert mich
nicht.´ Das geht nicht. Es ist eine gefährliche Versuchung zu glauben, dass man außerhalb
der Gemeinschaft der Kirche eine Beziehung zu Gott aufbauen kann. Wie bereits der
große Paul VI. sagte, ist das eine absurde Dichotomie.“
Der Papst wird
die Katechesenreihe ab dem 6. August wieder aufnehmen. Bis dahin finden keine Generalaudienzen
statt.