Der 28. Juni 1914
war ein Sonntag. Er begann als ein Tag wie jeder andere, doch er sollte nicht so enden.
Am Mittag fielen an der Lateinerbrücke in Sarajevo Schüsse: ein Bosnier serbischer
Nationalität, Gavrilo Princip, erschoss den österreichisch- ungarischen Thronfolger,
Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Frau, Herzogin Sophie: Diese Schüsse vor 100
Jahren machten Weltgeschichte. Sie führten einen Monat später zur österreichischen
Kriegserklärung an Serbien und lösten einen Weltkrieg aus, den Großen Krieg, wie er
später genannt wurde. Er war der Urknall, die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.
Der Erste Weltkrieg wurde in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf
den Weltmeeren geführt. Wesentliche Kriegsbeteiligte waren Deutschland, Österreich-Ungarn,
das Osmanische Reich und Bulgarien einerseits sowie Frankreich, Großbritannien und
das Britische Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan und
die USA andererseits, insgesamt standen annähernd 70 Millionen Menschen unter Waffen.
Das große Unheil forderte mehr als 17 Millionen Menschenleben, über 20 Millionen Verwundete
unter den Soldaten und Zivilisten und ununedlich viel Leid und Schmerzen. In diesem
Jahr jährt sich der Ausbruch des 1. Weltkrieges zum 100. Mal. Gleich zu Beginn muss
gesagt werden: Die phänomenale Begeisterung mit der die Männer aus den verschiedenen,
verfeindeten Ländern in diesen Krieg zogen, ist für unsere heutigen Begriffe kaum
zu fassen. Gleicherweise ist die Rolle der Kirche in diesem Krieg von Mut aber auch
Fragwürdigkeit begleitet. Und das ist heute genau das Thema in der Sendung von Aldo
Parmeggiani