D: Kirchen rufen zu mehr Hilfe für Flüchtlinge auf
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben zu mehr Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien
aufgerufen. Wegschauen sei keine Option, sagte der Vorsitzender der Kammer für Migration
und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, am Donnerstag.
Hilfe für die Opfer des Syrienkrieges sei dringender denn je. Der katholische Bischof
Norbert Trelle sprach von der „größten humanitären Katastrophe der vergangenen zehn
Jahre“. Die Vereinten Nationen haben den 20. Juni zum Welttag des Flüchtlings erklärt,
zum ersten Mal wurde er im Jahr 2000 begangen.
Das katholische Hilfswerk Caritas
bemängelt eine falsche Haltung in Deutschland zu Flüchtlingen. Caritas-Präsident Peter
Neher sagte wörtlich: „Es muss sich verbieten, Flüchtlinge, die zu uns kommen, nach
ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit in ,erwünscht´ und ,weniger erwünscht´ einzuteilen.“
Der
Geschäftsführer der Hilfsorganisation Misereor, Martin Bröckelmann-Simon, fordert
feste Aufnahmequoten für EU-Staaten und bessere Lebensbedingungen für Flüchtlinge.
Bröckelmann-Simon wörtlich: „Trotz noch so hoher Zäune werden Menschen weiter versuchen,
zu fliehen und ihr Leben zu riskieren.“
Amnesty International sieht
den UNO-Sicherheitsrat in der Pflicht: Er solle sich entschlossener für den Schutz
von Zivilisten in Syrien einsetzen und Schuldige vor den Internationalen Strafgerichtshof
stellen. Der Sicherheitsrat nehme die Flüchtlingskatastrophe aus politischen Gründen
in Kauf.