2014-06-18 09:29:39

Österreich: „Schenkende und Beschenkte“


Mehr Solidarität und Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen und Asylsuchenden – das fordert Österreichs „Caritasbischof“ Manfred Scheuer anlässlich des Internationalen Weltflüchtlingstages am kommenden Freitag. Scheuer verwies auf das Schicksal der Menschen an den EU-Außengrenzen und forderte mehr politischen Dialog zwischen Aufnahme- und Herkunftsstaaten sowie Verzicht auf einen Teil des Wohlstandes aus internationaler Solidarität.

Der zu erwartende neuerliche Rekord bei den internationalen Flüchtlingszahlen sei ein „Zeichen der Zeit“, dessen Nichtbeachtung katastrophale Auswirkungen auch auf das Zusammenleben in Österreich haben könne, betonte der Bischof. „Viele Situationen der Gewalt, unter denen Menschen heute leiden, haben ihre Wurzeln im Unverständnis und auch in der Ablehnung der Werte und der Identität anderer Kulturen. Solche Situationen könnten oftmals durch eine bessere gegenseitige Kenntnis überwunden werden“, so Scheuer.

Wer Gastrecht, Gastfreundschaft und Asylrecht praktiziere, halte sich an biblische, von Gott aufgetragene Werte, betonte der Innsbrucker Diözesanbischof. Sowohl der Gastgeber als auch der Gast seien zugleich „Gebende und Nehmende, Schenkende und Beschenkte“.

Besonders hob der Innsbrucker Bischof die Krisenherde Irak und Syrien hervor. Aus der Stadt Mossul seien in den vergangenen Tagen laut Augenzeugen infolge des grausamen Vorgehens der Terrormiliz ISIS über 500.000 Menschen geflohen. Besonders dramatisch sei die Situation der christlichen Minderheit, der Österreich weiterhin Solidarität zeigen müsse, „damit die Christen in ihrem Heimatland Zukunft haben“. Scheuer erinnerte an den von Österreichs Bischöfen ausgerufenen „Tag des Gebets und des Fastens“ zur Unterstützung der Menschen im Irak am Mittwoch.

Aus Anlass des Weltflüchtlingstages laden Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen an diesem Mittwoch um 19 Uhr zu einem ökumenischen Gedenkgottesdienst in die Kapuzinerkirche in Innsbruck ein. Das Gedenken gilt besonders jenen vielen Flüchtlingen, welche die riskante Reise nach Europa nicht überlebt haben.

(kap 18.06.2014 pr)








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