Papst: „Waffenhersteller: was ist denn das für ein Beruf?“
Korrupte, Waffenhersteller
und Machtgierige werden niemals glücklich sein, weder hier auf Erden noch im Jenseits:
Das hat Papst Franziskus mit Nachdruck betont. Macht und Eitelkeit seien keine Tugenden,
so Franziskus bei seiner Mittwochs-Generalaudienz auf dem Petersplatz. Es war die
bisher wärmste Generalaudienz des Jahres; eigentliches Thema der Papst-Katechese war
die siebte Gabe des Heiligen Geistes, nämlich die Gottesfurcht.
„Die Gottesfurcht
ist ein Geschenk des Heiligen Geistes; ein Geschenk, das uns erkennen lässt, wie klein
wir vor Gott sind. Wir fühlen uns wie Kinder in den Händen des Vaters. Das bedeutet
aber nicht, dass wir uns klein fühlen sollten oder uns passiv und klagend verhalten
sollten. Die Gottesfurcht soll uns nicht zu scheuen Christen verkommen lassen, sondern
im Gegenteil: Wir sollten dadurch enthusiastische und überzeugte Gläubige sein!“
Franziskus
rief die Gläubigen auf, nicht auf Macht und Eitelkeit zu setzen: Beides verspreche
nämlich nichts Gutes.
„Ich denke an jene, die in irgendeiner Weise Verantwortung
tragen. Wer korrupt ist, wird im Jenseits sicherlich nicht glücklich sein! Ich denke
an jene, die Sklavenarbeiter sind. Wer solche Menschen ausnützt, kennt keine Gottesfurcht
und ist auch nicht glücklich! Und dann jene, die Waffen herstellen: Was ist denn das
für ein Beruf? Niemand hier auf dem Petersplatz wird mir jetzt antworten, weil es
sicherlich keine ,Todesmanager´ unter euch gibt. Aber jene, die es in der Welt sind,
hört zu: Eines Tages wird das alles ein Ende haben. Nehmt stattdessen das Geschenk
der Gottesfurcht an! Er ist unser Vater.“
Heisseste Generalaudienz
des Jahres
Wegen der Hitze hatte der Papst den Beginn der Audienz um
mehr als eine halbe Stunde vorgezogen. Bereits um 9.30 Uhr fuhr er im offenen Wagen
durch die Menschenmenge auf dem Petersplatz. Die Begegnung mit Kranken und Behinderten,
wie sie bei Generalaudienzen üblich ist, war in die vatikanische Audienzhalle verlegt
worden.
Nach einem Unwohlsein in den vergangenen Tagen machte der Papst wieder
einen erholten, gut gelaunten Eindruck und verließ auch mehrmals das Papamobil, um
zu den Besuchern an die Absperrungen zu gehen. Trotz Temperaturen um die 30 Grad waren
am Mittwochmorgen rund 35.000 Pilger und Besucher auf den Petersplatz gekommen. Viele
hatten Schirme zum Schutz gegen die Sonne aufgespannt.