Brasilien: 300 Rausgeworfene finden Zuflucht in Kirche
Wenige Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft haben mehr als dreihundert Menschen Zuflucht
in einer Kirche von Rio de Janeiro gefunden. Bei ihnen handelt es sich um Menschen,
die ihre Mieten nicht mehr zahlen können, weil diese angesichts der WM stark gestiegen
sind. Zunächst hatten sie mehrere Tage lang ein leerstehendes Gebäude in Telerj besetzt,
doch dort waren sie im letzten April bei einem Polizei- und Militäreinsatz herausgeworfen
worden. Daraufhin hatten sie zunächst den Platz vor dem Rathaus von Rio besetzt, dann
den Vorplatz der Kathedrale. Daraufhin lud das Erzbistum sie ein, sich bis auf weiteres
in der Kirche im Norden von Rio, nicht weit vom Internationalen Flughafen, einzuquartieren.
Zu den etwa 300 Menschen gehören auch viele Familien mit kleinen Kindern. Die brasilianische
NGO „Fase“ spricht von mehr als 19.000 Familien im ganzen Land, die seit Oktober 2009
wegen der Vorbereitungen der WM ihre Wohnung verloren haben. Insgesamt handle es sich
um fast 100.000 Menschen.