Papstmesse: Die Seligpreisungen - Christsein schnell, einfach, praktisch

„Die Seligpreisungen sind das Programm des christlichen Lebens.“ So liest Papst Franziskus den Bibeltext des heutigen Tages in seiner Predigt bei der Morgenmesse. Es seien wenige und kurze Worte, aber sie seien praktisch, genauso wie die christliche Religion, ergänzte er. Diese Seligpreisungen sind ein bekannter Abschnitt der Bergpredigt in Matthäusevangelium Kap.5 (3-12). Der Papst wiederholte – ähnlich wie in seiner Ansprache bei dem Friedenstreffen am Sonntag Abend in den Vatikanischen Gärten - dass wir Mut brauchen würden, um den Hass zu besiegen.

Diese Seligpreisungen seien die „Identität” der Christen. In diesen einfachen Sätzen können Christen viele Antworten auf ihre Fragen finden, predigte der Papst. Jeder Christ sollte sich diese Zeit nehmen und sie lesen einige Male durchlesen.

Als Beispiel nannte er die erste Seligpreisung, Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Er begründete dies damit, dass Reich sein keine Sicherheit im Leben bieten würde. Im Gegenteil dazu würde das reiche Herz so befriedigt mit sich selbst sein, dass es keinen Platz mehr für Gottes Wort hätte.

„Aber die Welt sagt uns: Die Freude, das Glück, das Vergnügen – das ist das Schöne am Leben. Und ignorieren wir, wenn es Probleme gibt, sei es nun eine Krankheit, Schmerzen oder der Familienprobleme. Die Welt will nicht weinen und bevorzugt, schmerzvolle Situationen zu ignorieren. Nur die Person, die Sachen akzeptiert und sie annimmt, wie sie sind, weint nicht im Herzen und wird glücklich und getröstet sein.“

Denn die Tröstung von Gott sei nicht dieselbe, wie eine weltliche Tröstung, so der Papst. „Selig sind auch die Sanftmütigen“, denn sie sind wie Gott gegen den Krieg, den Hass und für den Frieden und die Milde; selig sind auch die, die nach Gerechtigkeit hungern und die Barmherzigen, zitierte der Papst den Bibeltext.

„Selig sind die Friedfertigen. Aber, es ist doch bekannt, dass wir angriffslustig sind. Handwerker des Krieges, oder zumindest des Missverständnisses! Wenn ich etwas höre und das dann wieder jemanden anderen sage, aber in einer anderen Ausführung….die Welt des Geschwätzes. Diese Menschen, die nur reden und schwätzen, sie schließen keinen Frieden, sie sind die Feinde des Friedens. Sie sind nicht selig.“

Am Ende seiner Predigt erinnerte er nochmals daran, dass die Seligpreisungen eine gute Anleitung seien können für die Christen, schnell, einfach und praktisch.

Hier die Seligpreisungen zum nachlesen:
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

(rv 09.06.2014 no)