Papst für Kirche, die überrascht und Unruhe stiftet
Eine Kirche, die überrascht
und durcheinanderbringt, die nicht harmlos ist und ein allein dekoratives Element,
sondern die die Christen antreibt „hinauszugehen“: das sind die Züge der pfingstlichen
Kirche, so Papst Franziskus beim Mittagsgebet am Pfingstsonntag.
Die Berufung
der Kirche sei es zu überraschen, indem sie allen verkündet, „dass Jesus Christus
den Tod besiegt hat, dass die Arme Gottes immer offen sind, dass er immer geduldig
ist und auf die Menschen wartet, um zu heilen und zu vergeben. Genau für diese Mission
hat der auferstandene Jesus der Kirche seinen Geist gegeben.“
Mancher in Jerusalem
hätte es lieber gesehen, dass die Jünger Jesu, von Angst blockiert, im Haus eingeschlossen
bleiben, um nichts durcheinander zu bringen. „Der Herr hingegen stößt sie in
die Welt hinaus: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ (Joh 20,21).
Die Kirche von Pfingsten ist eine Kirche, die sich nicht damit abfindet, harmlos zu
sein und ein dekoratives Element. Sie ist eine Kirche, die nicht zögert hinauszugehen,
um den Menschen zu begegnen, um die Botschaft zu verkünden, die ihr anvertraut worden
ist, auch wenn diese Botschaft stört und die Gewissen beunruhigt. auch wenn diese
Botschaft vielleicht zu Schwierigkeiten führt und manchmal zum Martyrium. Sie wird
geboren als „eine“ und als „universale“, mit einer klaren Identität, aber offen; eine
Kirche die die Welt umarmt, aber die nicht in Gefangenschaft nimmt. Wie die Kolonnaden
dieses Platzes: Zwei Arme, die sich öffnen um aufzunehmen, die aber nicht verschlossen
bleiben um festzuhalten. Die Christen sind frei und die Kirche will, dass wir frei
sind.“ (rv 08.06.2014 mc)