2014-06-05 14:20:56

Papst kritisiert schlechte Bedingungen für Roma und Sinti


RealAudioMP3 Papst Franziskus warnt davor, Roma und Sinti in unserer Gesellschaft auszuschließen. Das sagte er an diesem Donnerstag beim Empfang der Delegationen, die am zweitägigen Weltkongress der Seelsorger für Roma und Sinti und ähnlichen Völkern teilnehmen. Das Treffen begann an diesem Donnerstag in Rom und wird vom Päpstliche Migrantenrat organisiert.

Eröffnet wurde der Kongress vom Präsident des Päpstlichen Rats der Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs, Kardinal Antonio Maria Veglió. Papst Franziskus sei das Schicksal der Roma und Sinti ein besonderes Anliegen. Veglió:

„Sie gehören zu den verwundbarsten in unserer Gesellschaft, vor allem wenn es darum geht, sie in unserem näheren Umfeld zu integrieren und sie zu fördern.“

Papst Franziskus selber nannte ein Beispiel, dass er selbst aus dem Alltagsleben in Rom erlebt hat:

„Oft leben Roma und Sinti an den Rändern der Gesellschaft, und manchmal werden sie mit Feindseligkeit betrachtet. Ich erinnere mich bei meinen bisherigen Aufenthalten in dieser Stadt, dass wenn sie in den Bus einstiegen, dann sagte der Busfahrer zu den anderen Mitreisenden: ‚Passt auf eure Geldbörsen auf.‘ Das ist Verachtung, eine Verschmähung.“

Papst Franziskus betonte, wie wichtig es sei, das Evangelium als ‚Nachricht der Freude‘ an die Armen und Ausgegrenzten zu verbreiten. Die Würde des Menschen solle im Zentrum stehen. Für Roma und Sinti sowie für verwandte Völker sollen neue Ansatzpunkte in jedem Bereich gefunden werden – von gesellschaftlich, kulturell, sozialen bis eben auch zu einem neuen und adäquaten pastoralen Zugang.

„Ich ermutige euch, mit Großzügigkeit diese wichtige Arbeit weiterzuführen. Lasst euch nicht entmutigen, aber engagiert euch weiterhin für die Menschen am Rande und die Menschen die Hilfe benötigen. Die Zigeuner (Anm. Red. Roma und Sinti und verwandte Völker), können in euch Brüder und Schwester finden, die sie lieben, wie Jesus Christus die Ausgegrenzten liebte.“

Das Motto des Weltkongresses lautet: „Die Kirche und die Roma und Sinti sowie ähnliche Völker: das Evangelium in den Randgebieten verkünden“.

In Europa, Amerika und in einigen Länder Asiens existieren ungefähr 36 Millionen Roma und Sinti und verwandte Völker. 18 Millionen davon leben in Indien, den ursprünglichen Ländern der Völker. In Bangladesch leben mehr als 500.000 am Meer und in den Vereinigten Staaten gibt es ungefähr eine Million. In Brasilien 900.000. In Europa befinden sich laut dem EU-Rat zwischen 10 und 12 Millionen Roma und Sinti und verwandten Völkergruppen, sie leben vor allem in Osteuropa.

(rv 05.06.2014 no)







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