2014-06-01 10:22:27

Bischof Ackermann: Nicht holzschnittartig handeln


Der Trierer Bischof plädiert für einen gerechten Umgang bei Verdachtsfällen in Sachen Missbrauchsbekämpfung. „Ich bitte zu bedenken, dass wir nicht holzschnittartig handeln können. Damit wird das Problem nicht gelöst“, sagte Bischof Stephan Ackermann beim Katholikentag in Regensburg. Es sei genau zu untersuchen, was der Tatbestand sei. Ackermann habe den Eindruck, dass sich in den vergangenen vier Jahren in der Kirche vor allem in der Machtstruktur und dem Reden über Sexualität etwas getan habe. Dadurch habe sich auch die Aufmerksamkeit verändert. „Die Gespräche über die Missbrauchsfälle hatten eine katalysatorische Wirkung auch auf andere Bereiche der Kirche“, sagte er.

„Es gibt null Toleranz gegenüber der Tat“, machte Bischof Ackermann in der Diskussion deutlich. Dennoch verwies er darauf, dass auch die Täter trotz allem Personen blieben, „die wir als Menschen behandeln müssen. Sonst handeln wir nicht im christlichen Sinne.“

Ackermann ist Beauftragter für Fragen sexuellen Missbrauchs der Deutschen Bischofskonferenz. Er sprach bei einer Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Kirche auf dem Weg zu einer Kultur der Achtsamkeit – Zur aktuellen Situation sexualisierter Gewalt“. Neben dem Trierer Bischof sprachen der Jesuitenpater Klaus Mertes sowie Matthias Katsch, Sprecher der Opfervereinigung „Eckiger Tisch“, die Sprecherin der Präventionsbeauftragten der Deutschen Diözesen, Mary Hallay-Witte, und die bayerische Präventionsexpertin Barbara Haslbeck.

(pm 01.06.2014 mg)







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