D/Vatikan: Stephan Burger wird Erzbischof von Freiburg
Freiburg im Breisgau
bekommt einen neuen Erzbischof: Es ist der 52-jährige Stephan Burger, der aus Löffingen
im Schwarzwald stammt, in Freiburg Theologie studiert hat und 1990 zum Priester geweiht
wurde. Die Ernennung Burgers zum 16. Erzbischof von Freiburg wurde am Freitagmittag
zeitgleich in Rom und Freiburg bekannt gegeben. In Freiburg sagte der frischernannte
Erzbischof:
„Es war für mich natürlich schon eine große Überraschung gewählt
zu werden. Und ich sehe natürlich die Herausforderung, die auch auf mich zukommt.
Zum einen freue ich mich über das Vertrauen, dass mir entgegen gebracht wird von Seiten
des Papstes Franziskus, auch von Seiten des Domkapitels; aber ich sehe natürlich auch
all die Verantwortung, die auf mich zukommt. Und für mich ist das momentan schon noch
etwas gewöhnungsbedürftig Erzbischof, ja dann zu sein. Ich denke es wird einige Zeit
brauchen, bis ich wirklich in diesem Amt angekommen bin.“
Burger war zunächst
Kaplan in Tauberbischofsheim und Pforzheim, ab 1995 dann zunächst Pfarradministrator
und schließlich Pfarrer von St. Mauritius in St. Leon-Rot. 2006 machte er noch einen
Abschluss in Kirchenrecht an der Uni Münster; seit 2007 war er Offizial, seit Ende
2013 gehört er zum Freiburger Domkapitel und wohnt bisher in Kaiserstuhl-Burkheim.
Sein Bruder Tutilo ist übrigens seit 2011 der Erzabt von Beuron.
„Gemäß
der Liturgie ist vorgesehen, dass zwei Priester den neu ernannten, den Gewählten bei
der Weiheliturgie begleiten. Und mein Bruder wird mich bei der Weihe begleiten. Ich
habe ihn extra darum gebeten und es stand für ihn auch außer Frage. Ich denke er wird
sich jetzt für das revanchieren, wo es bei der Abtsweihe darum ging, dass ich ihn
dort begleiten konnte.“
„Christus in den Herzen“ Kurz
nach der Bekanntgabe der Ernennung läuteten in der gesamten Erzdiözese Freiburg die
Kirchenglocken. Der Wahlspruch des künftigen Erzbischofs lautet: „Christus in cordibus“
(„Christus in den Herzen“). Er bezieht sich auf Verse im Epheserbrief (3,17 ff.),
in denen der Apostel Paulus darum bittet, dass der Glaube an Christus und seine Liebe
immer mehr die Herzen der Menschen erfülle. Die Bischofsweihe und Amtseinführung von
Domkapitular Stephan Burger ist für den 29. Juni im Freiburger Münster vorgesehen.
Die Erzdiözese Freiburg feiert dann zugleich einen „Diözesantag“ auf dem Freiburger
Münsterplatz.
Stephan Burger will sich nach seiner Amtseinführung zunächst
in Freiburg in seine neue Funktion als Erzbischof einarbeiten, aber auch künftig möglichst
oft in der Erzdiözese unterwegs sein und Kontakt zu den Menschen vor Ort suchen. Dies
entspricht einer Empfehlung der Diözesanversammlung, die am 24. Mai in Karlsruhe tagte.
Sie legt dem Erzbischof sowie dem Domkapitel nahe, verstärkt vor Ort zu sein, um „Veränderungen
und deren Auswirkungen im O-Ton der Basis wahrzunehmen und daraus zu lernen“.
„Ich
denke, das Gebet ist die tragende Funktion des priesterlichen, geistlichen Dienstes
überhaupt. Und ohne das Gebet wäre diese Aufgabe, dieser Dienst, dieses Dienstamt
auch nicht zu leisten. Da bitte ich alle Gläubigen unserer Diözese eindringlich, dass
sie mich im Gebet begleiten, auch all jene über die Erzdiözese hinaus, die mit dieser
Diözese verbunden sind; auch im ökumenischen Bereich, das ist mir ein Anliegen. Dass
wir hier gemeinsam im Gebet in der Verantwortung vor Christus den Weg gehen können
und uns gegenseitig da auch stärken.“
Marx gratuliert Der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gratulierte dem
künftigen Erzbischof im Namen der Bischofskonferenz: „In Ihrer Person hat der Heilige
Vater eine gleichermaßen in der Seelsorge und im Erzbischöflichen Ordinariat erfahrene
Persönlichkeit berufen. Ihre vielfältige Arbeit als Vikar und Pfarrer in Ihrem Heimatbistum
hat Sie in das Offizialat des Ordinariats geführt, das Sie seit einigen Jahren erfolgreich
leiten. Ihre jüngste Berufung in das Domkapitel in Freiburg zeigt die hohe Wertschätzung,
die Ihnen Ihr Vorgänger, Erzbischof Robert Zollitsch, im Amt entgegengebracht hat“,
schreibt Kardinal Marx an Domkapitular Burger. „Ich bin mir sicher, dass Ihre reiche
pastorale Erfahrung, die soliden kirchenrechtlichen Kenntnisse und die damit verbundene
Vertrautheit mit der kirchlichen Verwaltung hilfreich sind für die kommenden Aufgaben
als Erzbischof von Freiburg. Schon heute lade ich Sie ein, Ihre Kompetenzen engagiert
in die Arbeit unserer Konferenz einzubringen.“ Kardinal Marx betonte in seinem
Gratulationsschreiben an den künftigen Erzbischof, dass die Deutsche Bischofskonferenz
dem Vorgänger im Amt, Erzbischof Robert Zollitsch, zu großem Dank verpflichtet sei:
„Im Erzbistum Freiburg und der Deutschen Bischofskonferenz hat er unermüdlich gewirkt.
Nun werden Sie seine Nachfolge antreten. Dafür wünsche ich Ihnen eine glückliche Hand
und hoffe und bete, dass die Gläubigen Sie mittragen und in Ihrem Einsatz begleiten
werden.“