2014-05-28 14:18:16

Österreich: Dialoginitiative für Religionsfreiheit


RealAudioMP3 Der weltweit jüngste Außenminister, der 27-jährige Sebastian Kurz, hat im Wiener Ministerium zu einem Religionsdialog mit Vertretern aller 16 anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften gerufen. Die erste Dialogrunde startete an diesem Dienstag. Sinn und Zweck dieses Treffens soll eine Stärkung der Religionsfreiheit in Österreich und weltweit sein.

Christen, Juden und Muslime haben sich in Österreich positiv zur neuen Dialoginitiative geäußert. Gemeinsam wollen die Vertreter am religiösen Pluralismus arbeiten und eine friedvolle Zusammenarbeit stärken. Metropolit Arsenios Kardamakis sagte der Aktion die volle Unterstützung der Orthodoxen Kirche zu. Religion sei immer wieder für Kriege missbraucht worden, doch „Religion kann auch Teil von Versöhnung sein“, so der griechisch-orthodoxe Metropolit.

Religionsfreiheit ist das Herzstück der Menschenrechte, darüber sind sich die Vertreter des Islams, des Judentums sowie der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirche einig. Die neue Dialogrunde will konkrete Konzepte gegen Antisemitismus, Rassismus und Unterdrückung erarbeiten. Bereits in ein Paar Tagen, Anfang Juni, soll dazu eine Expertenkommission ihre Arbeit aufnehmen. Nicht nur das jüngste Attentat in Brüssel im jüdischen Museum zeige, dass es hier noch viel zu tun gibt, auch die EU-Wahlen, bei denen rechtspopulistische Parteien zulegten. Das unterstrich Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Glaubensgemeinschaft. Außenminister Sebastian Kurz sieht Religionsfreiheit als notwendigen Teil der Integration. Er sagte gegenüber Kathpress:

„Denn nur wer sich in Österreich heimisch fühlt, seinem Leben nachgehen kann und seine Religion auch frei ausleben kann, wird sich hier heimisch fühlen, sich integrieren und als Teil unserer Gesellschaft fühlen.“

Ziel der Initiative ist auch die Stärkung der Religionsfreiheit weltweit. Österreich könne hier mit gutem Beispiel vorangehen, findet der junge Politiker. Kurz, der ehemals Integrations-Staatssekretär von Österreich war, ist der Meinung, dass der Pluralismus der Religionen im Land weltweit Schule machen kann. Kardinal Christoph Schönborn stimmt dem zu. Der Wiener Erzbischof:

„Da besteht ein tiefer Konsens zwischen den Religionsgemeinschaften. Dass Religionsfreiheit nicht nur bedeutet, dass man zu Hause in den vier Wänden die eigene Religion praktiziert, sondern dass sie ihren legitimen und wichtigen Platz auch im öffentlichen Leben hat.“

Der österreichische Rundfunk berichtete, dass als einzige der in Österreich 16 staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften die Zeugen Jehovas keinen Vertreter zur Präsentation der neuen Dialoginitiative schickten.

(kap 28.05.2014 no)









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