2014-05-27 14:54:43

Kardinal Marx: EU-Wahlergebnisse „Beginn eines Erneuerungsprozesses“


Kardinal Reinhard Marx sieht in den Ergebnissen der Europawahlen „nicht das Ende, sondern den Beginn des Erneuerungsprozesses“ an der Spitze der EU-Institutionen. Er hoffe, dass sich die Parteien und die 28 Mitgliedstaaten rasch auf die Besetzung der Spitzenämter verständigen werden, heißt es in einer am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Erklärung des Vorsitzenden der EU-Bischofskommission ComECE.

Marx sagte, der teils große Stimmenzuwachs für Parteien, die das europäische Integrationsprojekt ablehnten, sei ein Anlass zur Sorge. Manche seien „nicht nur populistisch, sondern nationalistisch und fremdenfeindlich“. Eine solche Haltung sei „für Christen inakzeptabel“ und gefährde das friedliche Zusammenleben der Menschen.

Die Debatten über europäische Themen müssen nach Worten des Kardinals künftig bürgernäher, öffentlich und transparenter geführt werden. Es dürfe nicht mehr ausreichen, wenn Politiker und Medien ein anonymes „Brüssel“ zum „Sündenbock für politisches Unbehagen“ machten. Bei aller Kritik in einzelnen Punkten bleibe Europa ein Friedens- und Versöhnungsprojekt, das von der katholischen Kirche unterstützt werde.

Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) besteht seit 1980. In ihr sind Repräsentanten der nationalen Bischofskonferenzen aller 28 EU-Mitgliedstaaten vertreten. Als ihre Aufgabe beschreibt Marx, die politische Agenda der EU „sozialethisch, kritisch und positiv begleitend“ zu verfolgen und kirchliche Stellungnahmen einzubringen

(pm/kna 27.05.2014 mg)







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