2014-05-25 08:50:43

Ökumene auf Augenhöhe: Bruder Andreas


RealAudioMP3 „Bruder Andreas“ - die erste offizielle Begegnung zwischen Patriarch Bartholomaios I. und dem damals ganz frisch gewählten Papst Franziskus brach gleich jede Menge Eis. „Bruder Andreas“ – die Nachfolger der Apostelbrüder Petrus und Andreas begegnen sich auf Augenhöhe. Kein protokollarisches Gerangel um wer –spricht-zuerst, einfach nur „Bruder Andreas“.

Was damals beim Empfang für die Kirchenvertreter der nichtkatholischen Kirchen wenige Tage nach Ende des Konklaves gesagt wurde, färbt seitdem die Atmosphäre zwischen der griechisch-orthodoxen Kirche Konstantinopels und dem Heiligen Stuhl. Nicht alle machen mit, der hiesige griechisch-orthodoxe Patriarch, Theolophilos III., ist deutlich skeptischer und hat das auch in einem Interview vor der Reise noch einmal deutlich machen müssen.

Natürlich wird auch hier in Jerusalem wieder gerangelt, der ökumenische Gottesdienst, wie der Vatikan ihn nennt, ist für einige Orthodoxe nur ein Treffen, bei dem auch gebetet wird. Aber, aber: Das alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier Ökumene passiert. Mal etwas ruckelig, mal dynamisch und freundschaftlich wie zwischen Franziskus und Bartholomaios. Und vergessen wir nicht: Noch vor 50 Jahren hatten sich beide Kirchen gegenseitig exkommuniziert. So lange ist das nicht her. Und heute sagt der Papst „Bruder Andreas.“

Es ist das Herzstück der Reise, und vielleicht gerade wegen all der Aufs und Abs besonders symbolträchtig. Vier Mal treffen sich Bartholomaios und Franziskus während dieser Reise. Andere Begegnungen werden nicht so herzlich sein, aber der Papst und der Patriarch machen vor, was passieren kann, wenn man aufeinander zugeht: Brüderlichkeit.

Aus Jerusalem Pater Bernd Hagenkord

(rv 25.05.2014 ord)

Foto: Treffen von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios I. am 20. März 2013







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