2014-05-23 13:58:12

Österreich: Vereinte christliche Konfessionen helfen Balkan


Ein gemeinsamer Spendenaufruf der Spitzenvertreter aller christlichen Konfessionen für die Opfer der Flutkatastrophe aus Bosnien und Serbien kommt aus Österreich: Kardinal Christoph Schönborn, der lutherische Bischof Michael Bünker, der orthodoxe Metropolit Aseios (Kardamakis), Caritaspräsident Michael Landau und Diakoniedirektor Michael Chalupka appellierten am Freitagvormittag gemeinsam vor dem Wiener Stephansdom für Solidarität aus Österreich.

„Als Christen sind wir aufgerufen, gemeinsam Solidarität zu leben und zu zeigen."

Betont Kardinal Christoph Schönborn und verweist auf den gemeinsamen Schulterschluss aller christlichen Konfessionen für die Nachbarn in Not. In Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien sind nach der schlimmsten Flutkatastrophe seit 120 Jahren Menschen aussichtslosen Situationen ausgeliefert. Hunderte Menschen stehen vor dem Nichts. Ganze Städte und Dörfer sind überschwemmt worden. Laut Schönborn ist Hilfe auch eine seelische Unterstützung:

„Das was die Menschen, die betroffen sind, brauchen, ist die Gewissheit, dass sie nicht alleine gelassen werden. So sehr es seelisch auch belastend ist, so wichtig ist es zu sehen, dass es Menschen gibt, Nachbarn die diese Not sehen und auf diese Not eingehen.“

Metropolit Arsenios zeigte sich indes zuversichtlich, dass viele Österreicher ein offenes Herz und für die Hochwasseropfer hätten und spenden. Er erinnerte auch daran, dass viele Menschen in Österreich ihre familiären Wurzeln auf dem Balkan haben. Der lutherische Bischof Michael Bünker sprach von einem wichtigen gemeinen Christlichen Zeichen:

„Ökumene ist keine Schönwetterveranstaltung. Die Zusammenarbeit der Kirchen muss sich gerade in Katastrophenfällen bewähren.

Caritas, Diakonie und das orthodoxe Hilfswerk Clovekoljubje sind gemeinsam zur raschen Hilfe aufgerufen worden. Das bestätigten Caritas-Präsident Landau und Diakoniedirektor Chalupka. Die Hilfsmaßnahmen seien aufeinander abgestimmt, Caritas wie Diakonie würden über ihre Partner vor Ort gezielt Hilfe leisten. Das ist sei vor allem jetzt wichtiger denn je, denn auch wenn die Flut zurück geht, sei die Not noch lange nicht vorbei, erklärt Caritas-Präsident Landau.

„Erst jetzt wird vielerorts das gesamte Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Hunderttausende Menschen haben ihre Existenz verloren und stehen vor dem Nichts.“

Erdrusch- und Seuchengefahr sind die Folgen der Flut. Die Beseitigung der Schlammmassen sowie der Tierkadaver haben nun Priorität. In der stark betroffenen bosnischen Stadt Bijeljina sind mit dem Rückzug des Wassers Tausende Kadaver an die Oberfläche gekommen.

Nahrungsmittel, Wasser, Decken und Unterkünfte für die Betroffenen sei jetzt essentiell, so Diakoniedirektor Chalupka. Die Hilfsorganisationen bräuchten dafür in erster Linie Geld. Damit würden in den nicht von der Flut betroffenen Landesteilen vor Ort die Hilfsgüter eingekauft. Nur so könne man rasch und wirksam helfen, sagte der Diakoniedirektor.

Nach Angaben von EU-Regionalkommissar Johannes Hahn beteiligen sich bereits 19 der 28 EU-Länder an der Nothilfe für Serbien. Als EU-Beitrittskandidat habe Serbien zudem Zugang zum europäischen Katastrophenhilfsfonds. Papst Franziskus betete und bat bei der letzten Generalaudienz am Petersplatz um Hilfe und Solidarität für die Balkanländer.

(kap 23.05.2014 no)








All the contents on this site are copyrighted ©.