2014-05-22 11:28:52

Nigeria: Boko Haram will den Krieg zwischen uns"


RealAudioMP3 Nur Reden hilft letztlich gegen Terror. Das sagt der Erzbischof von Jos und Präsident der Bischofskonferenz aus Nigeria, Ignatius Kaigama, nach dem neuerlichen blutigen Attentat der Islamisten von „Boko Haram“ in seiner Bischofsstadt. Auch von den mehr als 200 verschleppten Schulmädchen fehlt jede Spur. Nigerias Präsident Goodluck Jonathan lehnt bisher jede direkte Verhandlung mit Boko Haram ab. Kaigama hingegen sieht eine Lösung in der Kontaktaufnahme mit den islamistischen Terroristen:

„Wir müssen den Frieden suchen, trotz der Tragödie dürfen wir nicht stoppen. Was die Terroristen wollen, ist Krieg zwischen uns, Christen und Moslems, und zwischen Nord und Süd von Nigeria. Sie wollen uns gegeneinander ausspielen. Diese Attacken in Kano und in Maiduguri und Abuja und auch in Jos - sie werden so weiter machen.“

Der Kardinal bezweifelt aber, dass es Boko Haram wirklich gelingen wird, einen Krieg zwischen Christen und Muslimen zu entfachen. Die ethnische Vielfalt und der Pluralismus der Religionen würden das nicht erlauben. Das Attentat in Jos, wo es zur Explosion zweier Autobomben auf einem Marktplatz in Jos kam, sei auch für Ihn ein Schock gewesen. Die Kirche suche jedoch dennoch einen Dialog mit der Terror-Gruppe, meint der Erzbischof.

„Der Dialog gewinnt immer. Es gewinnt immer die Liebe. Die Waffen verhelfen nicht zu einem andauernden Frieden. Ich bin davon überzeugt, dass der Dialog mit Boko Haram wichtig ist, weil das Problem ist, dass wir nicht wirklich wissen, wer diese Personen sind. Sie attackieren, sterben während der Attacke oder flüchten. Der Dialog ist immer die stärkste Waffe und wir sollten diese nützen. Im Gespräch mit einem moslemischen Anführer haben wir gemeinsam zugestimmt, dass wir Christen und Moslems friedvoll leben wollen.“

Unterdessen schickt US- Präsident Barack Obama Verstärkung in Form von Boden-Truppen in den Tschad um die 200 entführten Mädchen zu suchen. Rund 80 weitere Soldaten sollen vom Nachbarland von Nigeria aus helfen die Mädchen zu finden. Das verkündete diesen Mittwoch das Weiße Haus. Sie sollen unterstützend im Geheimdienst mitwirken, mit Flugzeugen die Mädchen suchen. Bei einer Krisenkonferenz in Paris haben vor wenigen Tagen Nigerias Präsident Goodluck Jonathan und die Nachbarländer Kamerun, Niger, Tschad und Benin einen gemeinsamen Aktionsplan vereinbart, um Boko Haram zu bekämpfen.

Die Boko-Haram-Extremisten verüben seit 2009 immer wieder Anschläge auf Polizei und Behörden, aber auch auf Kirchen und Schulen. Allein in diesem Jahr wurden fast 2000 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet. kämpfen für einen islamischen Staat in Nigeria. Der Name ihrer Organisation bedeutet „westliche Bildung ist Sünde“.

(rv 22.05.2014 no)








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