Papstpredigt: Ein festes Herz lässt Alltag bewältigen
Das einzige, was unserem
Herzen wirklich Festigkeit gibt, ist der Heilige Geist – daran hat Papst Franziskus
in seiner Morgenpredigt am Montag im vatikanischen Gästehaus Santa Marta erinnert.
Ausgehend von der Apostelgeschichte, die vom missionarischen Wirken des Heiligen Paulus
erzählt, stellte der Papst den Völkerapostel an diesem Montag als Vorbild der Standhaftigkeit
und Beständigkeit im Glauben vor.
Paulus hatte viel mitgemacht: In Ikonion
waren er und sein Begleiter Barnabas knapp einem Mordanschlag entgangen, groß war
das Misstrauen gegenüber den beiden Predigern, unter Juden wie Heiden. Das hielt den
Völkerapostel aber nicht davon ab, seine Mission fortzusetzen: Unermüdlich zog er
von Stadt zu Stadt und verkündete das Evangelium. Als er in Lykaonien einen Gelähmten
heilte, hielt das Volk die beiden Gefährten für heidnische Götter. Die Menschen vom
Gegenteil zu überzeugen, sei für Paulus ein Kraftakt gewesen, so der Papst. Diese
Stärke und Unbeirrbarkeit sei ein Vorbild – auch heute für uns. Franziskus:
„Wir
haben so viele Dinge, die uns beschäftigen, die uns hin- und herwerfen, zur einen
und der anderen Seite. Aber wir haben die Gnade erbeten, ein festes Herz zu haben,
wie Paulus. Anhand dieses Beispiels können wir uns heute fragen: Wie steht es um mein
Herz? Ist es ein tänzelndes Herz, das von der einen zur anderen Seite springt, wie
ein Schmetterling, dem heute dies, morgen das gefällt? Ist es ein Herz, das sich vor
den Ereignissen des Lebens erschreckt und Angst hat, Jesus Christus zu bezeugen? Ist
es ein mutiges Herz oder ein Herz, das immer versucht, sich zu verstecken? Wovor haben
wir Angst? In welchem Schatz ist unser Herz verankert? Hängt es an den Geschöpfen
und Problemen, den Göttern aller Tage? Oder am Heiligen Geist?“
Sich einmal
diese Frage zu stellen – wo ist mein Herz verankert? – werde uns gut tun, so der Papst.
Und sich dabei an all die Dinge zu erinnern, die uns täglich so beschäftigen: zu Hause,
bei der Arbeit, mit Kindern, Nachbarn, Kollegen. Jesus habe seine Jünger daran erinnert,
dass der Heilige Geist „alles lehrt“ und „alles erinnern“ lässt, was Jesu Botschaft
der Erlösung ausmache. Der Papst fragte noch einmal:
„Lasse ich mich hinwegtragen
von jedem dieser Ereignisse oder begegne ich ihnen mit einem festen Herzen? Das einzige,
was unserem Herzen Festigkeit gibt, ist der Heilige Geist! Es tut gut, daran zu denken,
dass wir diese schöne Gabe haben, die uns Jesus hinterließ, diesen Geist der Stärke
und des guten Rates, der uns hilft, inmitten der Dinge des Alltags voranzugehen. Machen
wir heute diese Übung, und fragen wir uns, wie unser Herz ist – ist es stark oder
nicht, und wenn es stark ist, wo hat es Halt? In den Dingen oder im Heiligen Geist?
Das wird uns gut tun!”