2014-05-19 14:33:21

Hohe Besucher beim Papst


Zwei wichtige Politiker sind an diesem Montag beim Papst in Audienz gewesen. Zum einen traf sich Franziskus mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Dieser hatte am Wochenende in der Nähe Roms am Gedenken an die Bombardierung von Montecassino vor siebzig Jahren teilgenommen. Tusk, der sich eine Viertelstunde mit dem Papst unterhielt, schenkte ihm eine Silbermünze, die an die Heiligsprechung des polnischen Papstes Johannes Paul vom 27. April erinnert. Beide Gesprächspartner zeigten sich beunruhigt über die derzeitigen Spannungen in Osteuropa.

Der zweite wichtige Politiker beim Papst war der König von Bahrain, Hamad bin Isa al Khalifa. Dieser sprach mit Franziskus fast eine halbe Stunde lang über Konflikte im Nahen Osten und interreligiöse Kontakte. Ein Vatikanstatement sprach von einer „herzlichen Unterredung“. Der Papst und seine Mitarbeiter hätten das „persönliche Interesse“ des Königs „für die Bedürfnisse der örtlichen katholischen Gemeinschaft“ gelobt. Dieses Interesse illustrierte Seine Majestät mit einem Geschenk: dem Modell des künftigen Apostolischen Vikariats von Bahrain. Es soll einmal, wie eine Schrift am Modell vermerkte, „die größte Kirche im Norden der Arabischen Halbinsel“ werden. Hamad erläuterte, die neue Kirche solle in der Nähe einer frühislamischen und einer modernen Moschee erstehen und gleichsam von diesen geschützt werden.

Der Vatikan hatte den Amtssitz des Apostolischen Vikariats Nordarabien erst im Sommer 2012 von Kuwait nach Bahrain verlegt. Der Inselstaat liege geografisch günstiger und biete bessere Anreisemöglichkeiten für Kirchenkonferenzen, hieß es zur Begründung. Zu dem kirchlichen Verwaltungsbezirk gehören neben Kuwait und Bahrain auch Katar und Saudi-Arabien. Die zwei rund Millionen Katholiken des Vikariats sind fast ausschließlich Immigranten und Gastarbeiter, die vor allem von den Philippinen, aus Indien, Bangladesch und Sri Lanka stammen. Geleitet wird der Kirchenbezirk von dem norditalienischen Bischof Camillo Ballin. Daneben gibt es ein Vikariat Südarabien mit Sitz in Abu Dhabi. An seiner Spitze steht der Schweizer Bischof Paul Hinder.

(rv/kna 19.05.2014 sk)









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