2014-05-16 15:56:44

Rumänien: Anton Durkowici, ein seliger Märtyrer


RealAudioMP3 Er starb den Märtyrertod und wird dieses Wochenende in Rumänien seliggesprochen: Anton Durcovici. Der katholische Bischof (1888-1951), der ursprünglich aus dem niederösterreichischen Bad Deutsch-Altenburg stammte, wurde während des kommunistischen Regimes in Rumänien verhaftet, gefoltert und starb schließlich 1951 im Alter von 63 Jahren im Gefängnis von Sighet. Radio Vatikan hat mit Kardinal Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen über den neuen Seligen gesprochen.
„Als sein Vater starb, war er erst sechs Jahre alt. Im selben Jahr zog er mit seiner Mutter und dem Bruder nach Rumänien. Er studierte im Priesterseminar in Bukarest und später in Rom. Sein Doktorat machte er in Philosophie, Theologie und Kirchenrecht. 1910 wurde er zum Priester geweiht. Für viele Jahre arbeitete er im Bereich der religiösen Bildung und als Gemeindepfarrer. 1948 wurde er dann zum Diözesanbischof von Moldau ernannt. Er begann sich sofort intensiv mit den Besuchen der Pfarren zu beschäftigen und auf seinen Glauben zu beharren.“

Seligsprechungen häufen sich in Rumänien. Erst im August 2013 wurde in Bukarest Vladimir Ghika, eine weitere außergewöhnliche Persönlichkeit, seliggesprochen. Es gebe viele Märtyrer der griechisch-katholischen Kirche in Rumänien, betonte der Kardinal, der im Vatikan für Selig- und Heiligsprechungen zuständig ist. Papst Franziskus nannte den damaligen Bischof von Iaşi, der früheren Hauptstadt in Rumänien, und Erzbischof von Rumänien einen „fleißigen Pfarrer, eucharistischen Apostel und fleißigen Held der Kommunion.”

„Er war eine milde Person, friedvoll, gläubig, hilfsbereit und barmherzig. Er liebte besonders die Armen. Einige Zeugen erzählen, dass zu dieser Zeit die Armut in Iasi besonders groß war. Durch seine Arbeit wurde zum Beispiel in der katholischen Schule Notre Dame de Sion eine Mensa für die Armen der Stadt eröffnet. Der Selige hatte keine Freunde, er war nicht in die Politik eingebunden, alle waren für ihn Brüder. Er sprach aus dem Evangelium. Laut den Zeugen war er Christus ähnlich. “

Dennoch soll er am 26. Juni als Feind des Sozialismus festgenommen worden sein. An diesem Tag hätte er 650 Jugendliche in Bukarest firmen sollen. Doch er verschwand, wurde von den kommunistischen Geheimdienst Securitate verhaftet und nicht mehr gesehen. Für Wochen wurde er gefoltert, bis er ohne Essen und ohne Wasser jämmerlich verkommen musste. Als Zeugen dafür diene Don Rafael Friedrich, betonte Kardinal Amato, der auch in dem berüchtigten Gefängnis von Sziget war. Im Dezember 1951 starb der Bischof in seiner Zelle.

„Der Chauffeur des Gefängnisses warf den nackten Leichnam in ein jüdisches Massengrab.“
Die Vorbereitungen für einen Seligsprechungsprozess begann bereits 1987 in Wien. Sie wurden nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur im Januar 1990 in der Erzdiözese Bukarest weitergeführt. Der Märtyrerbischof wird von rumänischen Katholiken hoch verehrt. 87 Prozent der rund 21 Millionen Rumänen bekennen sich zur rumänisch-orthodoxen Kirche, 8 Prozent sind römisch-katholisch.

Die Messe zur Seligsprechung findet am Sonntagvormittag im Stadion von Iaşi statt. Am Vorabend ist in der Kathedrale eine Gebetswache geplant. Die Feiern enden am Montagmorgen mit einer Dankmesse in der Kathedrale.

(rv/kna 16.05.2014 no)








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