Rund 62 Prozent der Christen in Jerusalem würden gerne auswandern. Das sei das Ergebnis
einer aktuellen Umfrage unter 300 Christen aller Konfessionen der katholischen Universität
in Betlehem. Wie die Katholische Presseagentur Kipa berichtet, sind die Hauptgründe
für den Auswanderungswunsch vor allem die begrenzten Arbeitsmöglichkeiten, schwierige
politische sowie wirtschaftliche Lage und israelische Maßnahmen, die den Alltag der
palästinensischen Christen erschweren.
Die Befragten äußerten sich laut palästinensischen
Soziologen und Demografie-Experten der Universität in Betlehem, Bernard Sabella, eher
pessimistisch bezüglich einer Verbesserung der politischen Lage durch den Besuch des
Papstes. 47 Prozent gaben an, der Besuch von Papst Franziskus werde keinerlei Auswirkungen
haben. Demgegenüber äußerten 25 Prozent die Hoffnung, Papst Franziskus werde mit seinem
Besuch zu einer Konfliktlösung beitragen.
Nach Angaben des Soziologen leben
derzeit rund 50.000 Christen im Westjordanland, dem Gazastreifen und Ostjerusalem.
Eine leichte Mehrheit sei griechisch-orthodox, gefolgt von Katholiken verschiedener
Riten. Protestanten stellen rund 5 Prozent der palästinensischen Christen. In Israel
leben demnach zwischen 120.000 und 125.000 indigene arabischsprachige Christen, mehrheitlich
griechisch-katholischer und griechisch-orthodoxer Konfession. Zusätzlich dazu gebe
es rund 30.000 russisch orthodoxe Christen sowie 30.000 Katholiken ausländischer Katholiken.
Papst Franziskus wird von 24.-26. Mai 2014 in Israel, Palästina und Jordanien sein.