Ökumene-Kardinal Koch: „Papstreise ist symbolisch wichtig“
Seit der Begegnung
von Papst Paul VI. mit dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras vor 50 Jahren in Jerusalem
ist sehr viel geschehen in der Ökumene. Das betont der vatikanische Ökumene-Verantwortliche,
Kardinal Kurt Koch, im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Schweizer Kurienkardinal wird
Papst Franziskus bei der Heilig Land-Reise Ende Mai begleiten.
„Dass nun
die heutigen Vertreter der beiden Kirchen, Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios,
zusammenkommen, ist für mich Anlass zur Hoffnung, dass die guten Beziehungen, die
wir in diesen 50 Jahren erleben durften, noch weiter vertieft werden und weitere Schritte
in die Zukunft gemacht werden.“
Die Reise des Papstes sei vor allem als
eine Pilger- und Dankesreise zu verstehen, so Koch.
„Ich glaube, da ist
eher eine symbolische Ebene hervorzuheben. Aber symbolische Ebenen sind in der Ökumene
sehr wichtig. Wir unterscheiden ja zwischen dem Dialog der Liebe und dem Dialog der
Wahrheit. Beim letztgenannten Dialog geht es um theologische Fragen und der ist nicht
ganz einfach. Doch dieser schwierige Dialog geht nicht ohne den Dialog der Liebe und
der Begegnung. Deshalb ist das Treffen von Papst Franziskus mit Patriarch Bartholomaios
ein ganz wichtiges Ereignis.“
Der Papst werde im Heiligen Land nicht nur
in der Ökumene Akzente setzen, sondern mit einer Botschaft des Friedens und der Versöhnung
zu den Israelis und Palästinensern gehen, sagt der Schweizer Kurienkardinal, der auch
für den Dialog mit dem Judentum zuständig ist.
„Die Begegnungen mit den
Juden und Repräsentanten von Israel sind auf zwei Ebenen zu unterscheiden: auf der
einen Seite steht die Begegnung mit den israelischen staatlichen Vertretern, bei der
es um die Verbesserung der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und
dem Heiligen Stuhl geht. Auf der anderen Seite steht die Begegnung mit den beiden
Großrabbinern in Jerusalem. Und da geht es um die Gestaltung des Dialogs, den unsere
Kommission für die religiösen Beziehungen mit dem Judentum pflegt. Das wird sicher
auch zu einer Vertiefung dieser Beziehungen führen.“