Der Petersplatz
verwandelte sich in eine riesige, bunte Schulaula: 300.000 Schüler aus ganz Italien
waren diesen Samstagnachmittag nach Rom gekommen um den Papst zu treffen. Mit seinem
weißen Jeep macht e der Papst eine große Runde durch die Massen, umarmte Kinder, küsste
ihre Köpfe, segnete die Familien – es waren bunte Bilder und lächelnde Gesichter über
all zu sehen. Ein Tag für die Schule, das war das Motto, organisiert von der italienischen
Bischofskonferenz. Zusätzlich gab es Tanzeinlagen und Gesang sowie persönliche Stellungnahmen
von Lehrern und Prominenten, die sich an ihre eigene Schulzeit erinnerten.
„Es
ist keine Beschwerde, es ist ein Fest! Ein Fest für die Schule! Auch wenn es Probleme
in der Schule gibt und manche Dinge nicht so gut laufen, und wir wissen, dass es so
ist. Aber ihr seid hier und wir sind hier, weil wir die Schule lieben.“
So
eröffnete der Papst seine Ansprache vor den Schülern, Lehrern und Eltern, die ihm
mit winkenden Fahnen zujubelten. Auch der Papst liebt Schule, sagte er, als Schüler,
Student und als Lehrer, aber auch als Bischof in Buenos Aires. Warum er die Schule
liebt, erklärte er mit einer kleinen Anekdote aus seinem Leben:
„Hier habe
ich gehört, dass man nicht alleine groß wird, denn es gebe immer jemanden der dir
helfe zu wachsen und groß zu werden. Und ich habe dieses Bild von meiner ersten Lehrerin,
diese Frau Lehrerin, die mich aufgenommen hat mit sechs Jahren in der ersten Klasse.
Ich habe sie nie vergessen. Sie hat mich die Schule lieben gelernt. Später bin ich
sie besuchen gegangen, ihr ganzes Leben lang. Bis sie zu dem Moment als sie gehen
musste und 98 Jahre alt war. Ich liebe die Schule, weil diese Frau es mir beigebracht
hat, die Schule zu lieben.“
Die Schule sei, so der Papst ein Synonym für
die „Tür zur Realität“. In die Schule gehen, heißt den Geist und das Herz für die
Wirklichkeit in all ihren Dimensionen zu öffnen.
„Aber wir haben auch das
Recht Angst zu haben. Die Schule hilft und lernt uns diese Realität zu verstehen.“
Und
das sei das Schöne an der Schule, sagte der Papst. Die Schüler müssen lernen zu lernen.
Das sei das Geheimnis. Das schließe auch die Lehrer nicht aus. Sie sollen weiterhin
offen sein, offen für die Wirklichkeit um immer weiter zu lernen, so der Papst, denn
man lerne nie aus. Der Papst betonte, dass die Schule ein wichtiger „Ort der Begegnung“
sei und nicht mit mit einem „Parkplatz“ verwechseln. Die Schule sei eine
Ergänzung der Familie, eine wichtige Ergänzung.
„Um einen Sohn zu erziehen
braucht man viele Menschen: Familie, Lehrer, Professoren , alle! Gefällt euch das
afrikanische Sprichwort?? Gefällt es euch? Lasst es uns gemeinsam wiederholen: Um
ein Kind zu erziehen, braucht man ein ganzes Dorf…“
Die Mission der Schule
sei es, den wahren Sinn der Dinge zu vermitteln, den Sinn des Guten und des Schönen.
Der Papst betonte, dass man in der Schule nicht nur Wissen lerne, sondern auch Gewohnheiten
und Werte. Er wünschte schließlich allen eine schöne Zeit in der Schule und , dass
sie die Sprachen des „Geistes“, des „Herzens“ und die Sprache der „Hände“ lernen
würden, das bedeutet, dass Taten, Gefühle und Gedanken in jeder Hinsicht übereinstimmen.
„Und
bitte, bitte….lassen wir uns nicht die Liebe zur Schule rauben!“