Hans Kessler: Was kommt nach dem Tod? Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Ostern ist die Zeit
der Auferstehung. Aber was genau ist das, eine Auferstehung? Keiner von uns hat das
je gesehen oder erlebt, was nach dem Tode kommt bleibt unserer Erfahrung also verschlossen.
Umso wichtiger wird das Nachdenken darüber, denn wir sollen ja Rechenschaft ablegen
über die Gründe für unsere Hoffnung. Über das, was nach dem Tod kommt, gibt es
die verschiedensten Ansichten, auch unter Christen: Wiedergeburt zum Beispiel oder
das hoffnungslose alles-ist-eh-aus sind nur zwei Beispiele. Der emeritierte Frankfurter
Theologe Hans Kessler geht dem nach. Er fragt, was unsere Vorstellungen von dem ausmachen,
was nach dem Tod kommt: Die Angst vor dem Nichts, die Frage nach der ausgleichenden
Gerechtigkeit, die es so offensichtlich in der Welt selber nicht gibt, die Erfahrungen
vom Tod uns nahe stehender Menschen, all das prägt unser Wünschen und Denken über
den Tod. Von da aus versucht Kessler den christlichen Entwurf eines Lebens nach dem
Tod zu deuten. Dabei bleibt er nicht bei den ersten Antworten, sondern fragt nach,
was unser gläubiges und theologisches Sprechen eigentlich bedeutet. Es geht ihm darum,
unsere christlichen Vorstellungen vernünftig darzustellen. Kessler merkt man seine
Herkunft aus der akademischen Theologie an, er geht sehr reflektiert vor und versucht,
zu akademische Begrifflichkeiten zu vermeiden. Trotzdem ist es natürlich ein sehr
abstraktes Thema und das merkt man notwendigerweise auch der Sprache an. Das hat aber
auch sein Gutes: Kessler vermeidet die schnellen Antworten, er gleitet nicht in frommes
Reden, in esoterische Vorstellungen, in zu schnelles Sprechen ab sondern bleibt seinem
Projekt des vernünftigen Sprechens über die Hoffnung des christlichen Glaubens treu. Ein
umfassendes Buch für alle, die verstehen wollen, was wir da eigentlich glauben, wenn
wir sagen: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben“.
Das
Buch ist im Verlag Butzon und Bercker erschienen und kostet etwa 20 €