2014-05-09 13:45:49

Päpstliche Missionswerke: Kreative Methoden und neue Wege


RealAudioMP3 Kreative Methoden und neue Wege: Das erwartet Papst Franziskus von seinen, den päpstlichen Missionswerken. An diesem Freitag empfing er deren Vertreter in Audienz. Der Wandel der Welt erfordere einen Wandel auch der Kirche, so der Papst. Die Mission, für die die Werke stünden, müsse vor allem den Menschen am Rande gelten, Verkündigung und soziales Engagement gehörten untrennbar zusammen.

Seit 2008 ist Klaus Krämer Präsident des päpstlichen Missionswerkes Missio in Aachen, seit 2010 erfüllt er dasselbe Amt auch für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, ebenfalls eines der päpstlichen Missionswerke. Er war zur jährlichen Tagung der vier Missionswerke nach Rom gereist und Pater Bernd Hagenkord hat ihn danach befragt, was der Papst seinen Werken mit auf den Weg gegeben hat.

„Er hat in seiner Ansprache sehr stark auf das apostolische Schreiben Evangelii Gaudium Bezug genommen. Er hat die Wichtigkeit der Mission betont und die Tatsache, dass die Mission das Paradigma für alles Handeln der Kirche ist. Er hat insbesondere den Missionswerken für ihre Arbeit gedankt und diesen Dank gebe ich natürlich gerne nach Deutschland weiter.“

Die Gedanken von Evangellii Gaudium ziehen sich ja durch das Pontifikat, gibt es etwas, was Sie in Ihrer Arbeit umgestellt haben oder nachjustiert haben, oder fühlen Sie sich einfach „nur“ bestätigt?

„Wir fühlen uns zunächst einmal sehr bestätigt, dass der Papst dieses Anliegen so in den Mittelpunkt stellt, weil es natürlich auch unser Anliegen als Missionswerke ist und weil es uns wichtig ist, dass der weltweite Blick nicht verloren geht. Die Gefahr besteht immer in der Kirche, auch in der Kirche in Deutschland. Unser Ziel ist es, dagegen anzuarbeiten und den Blick immer wieder zu öffnen. Der Papst hat aber auch noch einmal betont, wie sehr die Verkündigung des Evangeliums noch einmal mit der Zuwendung zu den Anderen, vor allem zu denen, die am Rande der Gesellschaft sind, zusammenhängt. Ich denke, dass das ein neuer Akzent in seiner Definition des Missionsauftrages der Kirche ist und das fordert uns natürlich heraus, noch einmal genau zu schauen, wie unsere Projekte ausgerichtet sind und ob wir wirklich diesen missionarischen Aufbruch genug fördern. Das hat uns der Papst durch sein Schreiben ins Stammbuch geschrieben.“

Sie selber stehen ja nicht nur für die Mission im klassischen Sinn – das Wort ist im Deutschen ja etwas schwierig – sondern sie stehen auch für die Mission nach innen, Stichwort Kindermissionswerk. Ist ihnen das ein Anliegen, an den Rand, also zu den Kindern und Jugendlichen zu kommen, die die Kirche nicht mehr erreicht?

„Sie haben das Stichwort der Sternsinger genannt; wenn die Sternsinger durch alles Straßen gehen und an alle Türen klopfen haben wir damit wirklich eine Aktion, durch die wir Menschen erreichen, die wir sonst in den Kirchen nicht mehr antreffen und die wir auch mit der christlichen Botschaft nur schwer erreichen. Sie tun letztlich nichts anderes, als das Evangelium zu verkünden, wenn sie den weihnachtlichen Segen in die Häuser bringen. Sie machen gleichzeitig damit deutlich, dass Christsein auch Engagement bedeutet, dass wir uns für Menschen in Not und vor allem für Kinder in Not in aller Welt engagieren müssen. Das ist glaube ich genau der Zusammenhang, den der Papst in seinem Schreiben so besonders hervor hebt.“

Es treffen sich in Rom jährlich alle päpstlichen Missionswerke, was ist das Thema der Tagung in diesem Jahr?

„Wir haben ein eher trockenes Thema gehabt, weil wir uns mit den Statuten beschäftigt haben, nach zehn Jahren ist es Zeit, da auch ein ‚Aggiornamento’ wie es klangvoll im Italienischen heißt vorzunehmen. Es zeigt sich, dass wir in einer Zeit leben, in der sich sehr viel ändert und dass sich in den zehn Jahren, die zurück liegen, sich die Arbeit der Missionswerke verändert hat. Das ist vor allem der Umgang mit Spenden, die Sensibilität der Spender, dass ihre Spenden wirklich dort ankommen und den Zwecken zu Gute kommen, für die sie gedacht sind. Da sind die Anforderungen insgesamt stark gewachsen und dem müssen auch die päpstlichen Missionswerke international Rechnung tragen.“

Was nehmen Sie aus der Tagung und aus der Audienz mit für Ihre Arbeit in Deutschland?

„Einen neuen Schwung: Es tut immer gut, die Kollegen aus den anderen Ländern zu erleben und zu sehen, wie sie ihre Arbeit machen. Wenn der Papst so viel davon spricht, dass die Freude am Evangelium unsere Spannkraft auch wirklich stärken kann, dann nehme ich diese positive Grundstimmung mit“.

Hintergrund
Die Päpstlichen Missionswerke bestehen aus vier verschiedenen Werken: Dem Päpstlichen Werk der Glaubensverbreitung, dem Päpstlichen Missonswerk des Heiligen Apostels Petrus, dem Päpstlichen Kindermissionswerk und der Päpstlichen Missionsvereinigung.

(rv 09.05.1014 ord)










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