Jedes Jahr am sechsten
Mai werden im Vatikan neue Schweizergardisten vereidigt, sie schwören das Leben des
Papstes mit ihrem eigenen zu verteidigen. Mit diesem Schwur erinnern sie an den Tod
ihrer Vorläufer, während der Plünderung Roms – dem sogenannten „Sacco di Roma“ im
Jahre 1527. Damals fielen 147 Schweizer Soldaten um Papst Clemens VII. zu schützen.
Papst Franziskus hat am Montagvormittag die päpstliche Schweizergarde in einer Audienz
empfangen, sich herzlich bedankt und ihre Arbeit gewürdigt.
Natürlich sei die
Arbeit der Schweizergarde nicht mehr so wie damals, im Jahr 1527, als 20.000 deutsche
und spanische Landknechte von Karl V. Rom verwüsteten und 147 Gardisten brutal ermordet
wurden. Doch das Herz des Mannes, seine Fähigkeit treu und mutig zu bleiben, sei dasselbe
geblieben, sagte der Papst heute zu seiner kleinen „Armee“.
„Eure Arbeit
legt ein authentisches Zeugnis ab. Es drückt den konkreten Wunsch aus, sich einer
wichtigen und verbindlichen Aufgabe zu widmen. Zu diesem Entschluss seid ihr auch
Dank eurer Familien und eurer Gemeinden gekommen! Ich will ihnen dafür herzlich danken.“
Rom
sei eine Stadt reich an Sehenswürdigkeiten, eine Kreuzung mit vielen Touristen und
Pilgern aller Nationalitäten. Die Schweizergarde sei ein wichtiger Teil dieser Kreuzung.
Sie sollen großzügig in ihrer Hilfsbereitschaft seien und alle Besucher des Peterdoms
und des Papstes freundlich empfangen. Der Papst würdigte in seiner Ansprache auch
die außergewöhnliche Uniform der Schweizer Garde, dieses Jahr feiere sie den 100.
Geburtstag. Die Form und ihre Farben seien in der ganzen Welt bekannt und erinnern
an Hingabe, Ernsthaftigkeit und Sicherheit. Der Papst unterstrich jedoch auch den
Individualismus jedes einzelnen. „In jeder Uniform steckt auch eine konkrete
Person: mit einer Familie, mit anderen Wurzeln, mit einer anderen Persönlichkeit und
anderen Gefühlen. Jeder von Euch hat eigene Wünsche und eigene Projekte.“
Am
6. Mai werden im Vatikan 30 neue Gardisten vereidigt. 20 Gardisten aus der Deutschschweiz,
sechs aus der französischsprachigen und vier aus der italienischsprachigen Schweiz.