Tausende Pilger und Schaulustige drängten sich an diesem Karfreitag bei sonnigem Wetter
auf der Via Dolorosa in Jerusalem, um die vierzehn Stationen des Leidenswegs Jesu
nachzugehen. Zur zentralen Feier in der Grabeskirche kamen Hunderte bereits am frühen
Morgen. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, feierte dort einen Gottesdienst.
Die Lage in der Altstadt sei relativ ruhig und die Feiern verliefen nach Plan,
sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfels. Im Zusammenhang mit dem muslimischen Freitagsgebet
habe es in der Altstadt Zwischenfälle gegeben. Trotz unterschiedlicher Kalender
feiern Christen der Ost- und Westkirchen das Osterfest in diesem Jahr zum selben Termin.
Auch das jüdische Pessachfest hat in der Karwoche begonnen.
Traditionell gehen
viele zahlreiche Pilger am Karfreitag den Kreuzweg Jesu. Viele Gruppen tragen dabei
hölzerne Kreuze mit sich. Der Kreuzweg endet an der Grabeskirche, an der sich sechs
Konfessionen nach genauem Zeitplan mit ihren Gottesdiensten abwechseln. Die im sogenannten
Status quo aus dem 19. Jahrhundert festgeschriebene Regelungen verbieten jede Veränderung
der Ordnung. Daher wurde die katholische Osternachtsfeier in der Grabeskirche bereits
am frühen Samstagmorgen begangen.