Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner sieht gute Chancen für eine Änderung der kirchlichen
Praxis im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Sowohl die Bischöfe als auch
„Rom selbst“ müssten sich bewegen. " Eine Verschiebung der Verantwortlichkeit „auf
die jeweils nächsthöhere Ebene" dürfe es nicht mehr geben, sagte Lackner der Wochenzeitung
„Die Furche“. Kirche müsse sich selbstkritisch fragen: „Was tun wir selbst für diese
Menschen? " Und weiter: „Welche Hoffnung haben wir diesen Menschen zu geben?" Aus
Lackners Sicht gibt es genügend katholische Theologen, die die Kompetenz hätten, diese
Fragen erschöpfend zu erörtern und schließlich zu lösen. Den Blick auf die Orthodoxie
lehne er daher ab. Die orthodoxen Kirchen billigen bis zu zwei Scheidungen.