2014-04-15 14:36:12

Schweiz: Gründung Soforthilfefonds für Opfer von Zwangsmaßnahmen


Opfer von fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen erhalten künftig Hilfe von einem Sonderfonds. Das berichtet am Dienstag die Nachrichtenagentur Kipa. Es gehe darum, an das Schicksal von Kindern und Jugendlichen zu erinnern, die vor 1981 von fürsorgerischen Zwangsmaßnahmen oder Fremdplatzierungen betroffen waren. Mit einschneidenden Maßnahmen gingen die Behörden damals im Namen von Moral und Ordnung gegen Personen vor, deren Lebensweise nicht den gängigen Vorstellungen entsprach. Die Betroffenen konnten sich in der Regel zu den Vorwürfen nicht äußern, und sie verfügten über keine Rechtsmittel, um sich gegen die Maßnahmen zu wehren.

Zu den Betroffenen zählen vor allem Heimkinder. Sie wurden im Rahmen administrativer Maßnahmen in geschlossene Anstalten, zum Teil sogar in Strafanstalten eingewiesen. Weiter gehe es um Personen, deren Reproduktionsrechte verletzt worden seien. Darunter gehören jene, die unter Zwang oder ohne Zustimmung Abtreibungen, Sterilisierungen oder Kastrationen vornehmen mussten. Bis zu acht Millionen Franken sollen für den Fonds zur Verfügung stehen, die Auszahlungen starten ab September.

(kipa/pm 15.4.2014 no)








All the contents on this site are copyrighted ©.