Papst Franziskus ist
bestürzt über die Ermordung des holländischen Jesuiten Frans van der Lugt in der syrischen
Stadt Homs. Bei seiner Generalaudienz vor 50.000 Menschen auf dem Petersplatz nannte
Franziskus den Ermordeten „meinen Mitbruder im Jesuitenorden“. Der 75-jährige van
der Lugt hatte zusammen mit den eingeschlossenen Bewohnern in der Altstadt von Homs
ausgeharrt; am Montag ist er dort von Bewaffneten getötet worden. Franziskus:
„Er
war vor etwa fünfzig Jahren nach Syrien gekommen und hat immer nur allen Gutes getan,
mit Großzügigkeit und Liebe. Darum wurde er von Christen wie Muslimen geliebt und
geschätzt. Seine brutale Tötung erfüllt mich mit tiefem Schmerz. Und sie läßt mich
an die vielen Menschen denken, die in diesem gemarterten Land leiden und sterben.“
Schon
allzulange sei Syrien die „Beute eines blutigen Konflikts, der weiterhin Tod und Zerstörung
sät“, so der Papst. Im März waren es drei Jahre seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs.
„Ich denke auch an die vielen Entführten, Christen wie Muslime, Syrer wie
Bürger anderer Länder; unter ihnen sind auch Bischöfe und Priester. Bitten wir den
Herrn, dass sie bald wieder zu ihren Lieben, ihren Familien und Gemeinschaften zurückkehren
können!“
Seit über einem Jahr schon sind zwei orthodoxe Bischöfe aus Aleppo
in der Hand von Bewaffneten. Immer wieder gibt es Gerüchte, dass über ihre Freilassung
verhandelt werde; dabei ist gar nicht klar, ob sie überhaupt noch am Leben sind.
„Ich
bitte euch alle von Herzen: Schließt euch meinem Gebet für den Frieden in Syrien und
der Region an! Ich appelliere an die Verantwortlichen Syriens und der internationalen
Gemeinschaft: Bringt die Waffen zum Schweigen, macht der Gewalt ein Ende! Schluss
mit dem Krieg! Schluss mit der Zerstörung! Man möge das humanitäre Völkerrecht respektieren,
sich um die Bevölkerung kümmern, die humanitäre Hilfe braucht, und über Dialog und
Versöhnung zum erhofften Frieden kommen.“