Bischof Kräutler „hilft“ bei der Ökologie-Enzyklika mit
Der aus Vorarlberg
stammende Amazonas-Bischof Erwin Kräutler wird dem Papst bei der nächsten Enzyklika
mithelfen. Das sagte Kräutler in einem Interview mit Radio Vatikan am Wochenende.
Der Bischof von Xingu – flächenmässig fast so groß wie Deutschland – traf Papst Franziskus
am Freitag in einer Privataudienz im Vatikan. Gemeinsam sprachen sie über die Lage
im Amazonasgebiet sowie über die ökologischen und sozialen Probleme in seinem Bistum.
Auch das Problem des Priestermangels kam zur Sprache. Im Bistum Xingu gibt es nur
27 Priester.
„Das habe ich auch dem Papst gesagt, dass die Leute Sehnsucht
nach der Eucharistie haben! Die ist eben tief drin im Herzen dieser Menschen; sie
haben nur Wortgottesdienste, und das unterscheidet sie dann kaum von irgendwelchen
protestantischen, kirchlichen Gemeinschaften. Aber es gibt schon Chancen, dass sich
das ändert und der Papst hat zu mir gesagt: Als Bischöfe sollten wir mutige Vorschläge
machen, kühne Vorschläge. Er hat das auf Spanisch gesagt.“
Die nächste
Enzyklika des Papstes soll das Thema „Ökologie“ behandeln. Zusammen mit Kardinal Peter
Turkson, dem Leiter des vatikanischen Dikasteriums Justitia et Pax, wird Kräutler
bei der Erarbeitung des Textes mithelfen. „Denn der Amazonas darf in einer solchen
Enzyklika nicht fehlen“, sagt er.
„Ich habe ihn eigentlich gefragt, ob eine
Enzyklika kommt. Da hat er gesagt ja. Er habe bereits den Kardinal Turkson damit beauftragt,
ein Arbeitspapier zu erstellen, und der sei da dran. Dann habe ich zu ihm gesagt:
Ich war gestern Abend beim Kardinal, und ich habe sogar Abend gegessen mit ihm. Ich
habe dem Kardinal gesagt: Also wenn man eine Ökologieenzyklika schreibt, dann muss
Amazonien hinein, und die indigene Frage muss unbedingt da hinein! Und dann hat der
Kardinal zu mir gesagt: Da können Sie mir ja helfen. Das habe ich sofort angenommen.
Das habe ich dann dem Papst gesagt, und der hat das dann auch gebilligt; ich soll
das wirklich machen. Und das werden wir auch tun!“