2014-03-30 12:41:47

Papst beim Angelus: Verschließt euch nicht vor dem Licht Christi


RealAudioMP3 Die Begegnung mit Gott macht demütig, geduldig und barmherzig. Das hat Franziskus an diesem Sonntag anhand eines der Wunder Jesu verdeutlicht. Ausgehend von der Passage des Johannesevangeliums, in der von der Heilung des Blinden und dem Streit mit den Juden die Rede ist, ging der Papst beim Angelus-Gebet vor rund 50.000 Gläubigen auf den Zusammenhang zwischen Sehen und Glauben ein.


„Dies ist ein Ausschnitt des Evangeliums, der das Drama der inneren Blindheit vieler Menschen zeigt, auch unsere eigene: Denn auch wir haben manchmal Momente innerer Blindheit. Unser Leben ist manchmal dem des Blinden ähnlich, der sich dem Licht, Gott und seiner Gnade gegenüber geöffnet hat. Manchmal aber ist es leider ein wenig wie das der Schriftgelehrten: Von der Höhe unseres Stolzes aus richten wir die anderen und selbst den Herrn!“


Die Pharisäer hatten Jesu Wunder bis zuletzt angezweifelt. Auch heute werde Barmherzigkeit nicht selten mit Skepsis betrachtet, klagte der Papst:


„Viele Male gibt es angesichts einer guten Tat, angesichts eines Werkes der Barmherzigkeit Geschwätz und Diskussionen, denn es gibt einige Menschen, die nicht die Wahrheit sehen wollen. Der Evangelist Johannes möchte unsere Aufmerksamkeit auch auf das lenken, was heute passiert, wenn man ein gutes Werk tut.“


Dass der Blinde am Ende nicht nur das Augenlicht gefunden habe sondern auch den Glauben sei „die größte Gnade“ für ihn gewesen, fuhr der Papst fort. Die Skeptiker dagegen hätten sich mehr und mehr in Unglauben verstrickt:


„Während der Blinde sich Stück für Stück dem Licht annähert, versinken die Schriftgelehrten immer mehr in innerer Blindheit. Verschlossen in ihrer Überheblichkeit glauben sie, dass sie schon erleuchtet sind; deshalb öffnen sie sich nicht gegenüber der Wahrheit Jesu. Sie tun alles, um die Offensichtlichkeit zu leugnen. Sie zweifeln die Identität des Geheilten an; leugnen die Heilung durch Gott, indem sie sagen, Gott wirke nicht am Samstag, ja leugnen sogar, dass der Mann blind geboren sei. Ihre Verschlossenheit gegenüber dem Licht wird aggressiv und mündet im Ausschluss des Geheilten aus dem Tempel.“


Franziskus rief seine Zuhörer auf, ihr Leben gegenüber Christi Wirken zu öffnen. Ist mein Herz offen für Gott oder ist es geschlossen?, sollten sie sich fragen. Der Herr warte immer auf uns, bekräftigte Franziskus, für Umkehr sei es deshalb nie zu spät.


„Heute sind wir dazu eingeladen, uns dem Lichte Christi gegenüber zu öffnen, um unser Leben fruchtbar zu machen und die Verhaltensweisen abzulegen, die nicht christlich sind – wir alle sind Christen, doch alle, wir alle, verhalten uns manchmal nicht christlich und sündigen, nicht wahr? Hier müssen wir uns bekehren. Solches Verhalten müssen wir ablegen, um entschieden auf dem Weg der Heiligkeit weiterzugehen. Diese hat ihren Ursprung in der Taufe. Auch wir sind durch Christus in der Taufe ,erleuchtet‘ worden, damit wir uns – wie uns der heilige Paulus erinnert – wie ,Kinder des Lichtes‘ (Eph 5,8) verhalten können, mit Demut, Geduld und Barmherzigkeit.“


(rv 30.04.2014 pr)








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