2014-03-24 10:47:32

D: Protestantische Debatte um Familienbild geht weiter


Der vorläufige Verzicht auf ein evangelisches Papier zum Thema Sexualethik ist nach Darstellung des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine unmittelbare Folge der kontroversen Debatte über das Familienbild. Die Debatte um das im vergangenen Sommer veröffentlichte Familienpapier habe gezeigt, „dass in einigen wichtigen Grundsatzpunkten deutlich Klärungsbedarf besteht", sagte Vizepräsident Friedrich Hauschildt vom EKD-Kirchenamt in einem am Sonntag vom Radiosender WDR 5 ausgestrahlten Beitrag. „Es wäre nach Einschätzung des Rates nicht klug, mit einem weiteren Text an die Öffentlichkeit zu gehen."

Die ad-hoc-Kommission zur Sexualethik war zu Jahresbeginn gebeten worden, ihre Arbeit zunächst nicht fortzuführen. Der Rat der EKD sehe keine Möglichkeit, die Ergebnisse der Kommissionsarbeit in der laufenden Amtsperiode abschließend zu behandeln, hieß es zur Begründung. Der nächste EKD-Rat, der im Herbst 2015 gewählt wird, könne entscheiden, wie mit dem Thema Sexualethik und den Vorarbeiten umzugehen sei.

Die Orientierungshilfe zur Familie war insbesondere in konservativen Kreisen der evangelischen Kirche auf Kritik gestoßen, weil sie aus deren Sicht den Wert der Ehe nicht ausreichend würdigt. Nach dem Streit über die Orientierungshilfe hatte der EKD-Ratsvorsitzende und frühere rheinische Präses Nikolaus Schneider angekündigt, dass die evangelische Kirche ihr Verständnis der Ehe klarer herausstellen wolle. Die Kammer für Theologie wurde beauftragt, einen Text zum evangelischen Eheverständnis zu erarbeiten.

(domradio/epd 24.03.2014 ord)








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