2014-03-17 14:46:28

China: Untergrundbischof Fan Zhonliang gestorben


Der katholische Untergrundbischof Joseph Fan Zhonliang von Shanghai ist tot. Der Geistliche sei am Sonntag im Alter von 96 Jahren nach langer Krankheit verstorben, berichtet die Agentur ucanews. Direkt nach seinem Tod hätten die chinesischen Behörden als Zeichen ihrer Nichtanerkennung des Bischofs das Birett des Geistlichen entfernt, berichtet ucanews weiter. Immerhin seien den Gläubigen zwei Tage Trauer erlaubt worden. Der dem Jesuitenorden angehörige Fan Zhonliang war 1985 geheim zum Bischof geweiht und von Papst Johannes Paul II. zum Koadjutor des inhaftierten Bischofs von Shanghai, Kardinal Ignatius Kung, ernannt worden. Fan hatte seit 1955 mehr als 30 Jahre im Gefängnis und in der Lagerhaft verbracht. Auch nach Kardinal Kungs Tod im Jahr 2000 blieb ihm die Ausübung seines Bischofsamtes untersagt. Parallel zu ihm benannte die chinesische Regierung 1985 den zur „Patriotischen Vereinigung von Chinas Katholiken“ zugehörigen Aloysius Jin zum Bischof von Shanghai. Fan war derweil Vorsitzender der Bischofskonferenz von Chinas Untergrundkirche, die sich im Gegensatz zur regimetreuen Staatskirche in Einheit mit dem Papst sieht.

Was geschieht mit Ma Daqin?
Nach dem Tod beider Amtsträger, dem „patriotischen“ Bischof Jin und dem Untergrundbischof Fan, kommt nun Weihbischof Thaddeus Ma Daqin von Shanghai neu ins Gespräch. Ma Daqin wurde im Juli 2012 mit Zustimmung von Papst Benedikt XVI. und den Pekinger Behörden geweiht. Während der Weihe hatte der Geistliche sich jedoch von allen Verbindungen zur „Patriotischen Vereinigung“ losgesagt: Seitdem steht er unter Hausarrest; die chinesische Regierung widerrief seine Weihe im Dezember 2012.

Keine diplomatischen Beziehungen
Der Heilige Stuhl unterhält mit der Volksrepublik China offiziell keine diplomatischen Beziehungen. Das Verhältnis gilt als schwierig. Von Rom nicht genehmigte Bischofsweihen sorgen immer wieder für neue Spannungen. Rund 13 Millionen der gut 1,3 Milliarden Einwohner der Volksrepublik China sind Katholiken, verzeichnet durch die Behörden sind allerdings nur rund sechs Millionen.

(ucanews/kna 17.03.2014 pr)








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