Die neue prorussische
Regierung der Krim ließ die Bürger am Sonntag über einen Anschluss an Russland abstimmen.
Die ukrainische Regierung, die EU und die USA sehen darin einen Bruch der ukrainischen
Verfassung und warnen Moskau vor einer Annektierung der Krim. In dem Streit um die
Volksabstimmung mieden die meisten Kirchen zuletzt eine Parteinahme. Der deutsche
evangelische Pfarrer von Simferopol, Markus Göring, sagte gegenüber Radio Vatikan,
die evangelisch-lutherische Kirche verhalte sich neutral. Zugleich erklärte er, dass
in seiner Gemeinde die Meinungen geteilt seien.
Der Rabbiner Michael Kapustin
aus Simferopol hatte Ende Februar gesagt, er werde die Krim verlassen, wenn sie Teil
Russlands werde. „Ich will in der demokratischen Ukraine leben“, zitierten ihn israelische
Medien. Der Interreligiöse Rat der Krim hatte sich Anfang März gegen eine Abspaltung
der Halbinsel von der Ukraine gewandt. Die „territoriale Integrität“ des Staates müsse
bewahrt werden. Das Gremium rief alle Beteiligten zu Besonnenheit auf und forderte
eine friedliche Lösung der Krise. Der Vorsitzende des Interreligiösen Rates, Metropolit
Lazar von der orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchates, rief jedoch weder zum
Boykott der Volksabstimmung auf noch nahm er zu ihr Stellung. Stattdessen warnte er
vor jeder Art von Gewalt und bewaffneter Auseinandersetzung.
(rv/kna 16.03.2014
mg)
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