2014-03-15 10:25:30

Syrien: Bischöfe wollen weitere Genfer Verhandlungen


Die melkitischen katholischen Bischöfe Syriens haben alle Katholiken zu Fasten, Gebet und Solidarität mit den Flüchtlingen im syrischen In- und Ausland aufgerufen. Die Kirchenführer des griechisch-katholischen Ritus hielten am Mittwoch ein Gipfeltreffen - im Libanon, da dies in Syrien aufgrund der anhaltenden Kämpfe nicht möglich war. Ihr Abschlusskommunique enthält auch klare politische Forderungen: Sofortiger Waffenstillstand, die „rasche und friedliche“ Regelung des Konflikts, die Fortsetzung der „Genf 2“-Gespräche sowie auch der Aufbau eines „einigen, freien, demokratischen und pluralistischen Syrien“, in dem die Angehörigen aller religiösen, ethnischen oder sozialen Gruppierungen die gleichen Bürgerrechte haben. Den Vorsitz der Versammlung führte der melkitische Patriarch Gregorios III. Laham. Anwesend waren auch der syrisch-katholische Patriarch Ignatios Yousef III. Younan und der Apostolische Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari. „Wir lassen uns nicht von Verzweiflung, Niedergeschlagenheit und Angst mitreißen, obwohl die Prüfung so groß ist und die Tragödie unseres Landes von Tag zu Tag schlimmer wird“, so die Bischöfe wörtlich. Die Stimme des Papstes und sein Gebet für Syrien, das dazu einlade, nicht den Mut zu verlieren, seien eine „Quelle des Trostes“ für alle.

Märtyrer, Verletzte und Obdachlose
Zitiert wird im Kommunique zudem der erste Satz der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Kirche in der Welt von heute, „Gaudium et spes“: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“. Auf diesem Hintergrund seien die Bischöfe in tiefer Trauer wegen der vielen Märtyrer, der Verletzten, der Obdachlosen und der an den Rand Gedrängten. Eine Hauptsorge gelte den Entführten, insbesondere auch den Priestern Michel Kayyal und Isaak Mahfouz und den beiden orthodoxen Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi aus Aleppo. Die melkitischen Bischöfe weisen mit Entschlossenheit alle Formen des Extremismus, des Religionshasses, der Mordlust, der kriminellen Erpressung und der Aggression gegen friedliche Bürger und deren Besitz zurück.

Bereits 100 Gotteshäuser zerstört
Sie teilen mit, dass im Verlauf der seit drei Jahren andauernden Kämpfe in Syrien bisher mehr als 100 Gotteshäuser der verschiedenen christlichen Kirchen beschädigt oder zerstört worden sind. Jegliche Attentate auf Gotteshäuser, ob es sich nun um Kirchen oder Moscheen handle, seien schärfstens zu verurteilen, hielten die Bischöfe fest.

(kap 15.03.2014 pr)

Unser Foto zeigt die beiden entführten Bischöfe aus Aleppo.








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