2014-03-04 11:46:38

Ukraine: Weltkirchenrat ruft zu Besonnenheit auf


In Genf mahnt der Generalsekretär des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit, Ukrainer und Russen zu „Besonnenheit“. Tveit sprach am Montag von einer „gefährlichen Entwicklung“, die „viele unschuldige Leben in schwere Gefahr“ bringe. Er rufe dringend alle Parteien auf, von Gewalt Abstand zu nehmen, auf Dialog und Diplomatie zu setzen und eine Eskalation durch voreilige Worte oder Taten zu vermeiden, so Tveit. Andernfalls drohe eine gesellschaftliche und politische Spaltung in der Region sowie in der „weiteren internationalen Gemeinschaft“. „Beten wir, dass Weisheit, Frieden und Gerechtigkeit sich durchsetzen“, appellierte der Generalsekretär des Zusammenschlusses von 349 christlichen Kirchen weltweit.

Der evangelische Pastor in Kiew, Ralf Haska, hatte am Wochenende an Tveit appelliert, er möge doch den Moskauer Patriarchen Kyrill I. ins Gewissen reden, damit dieser Wladimir Putin zum Einlenken bewegt. Die russische Orthodoxie ist die größte Mitgliedskirche des Weltkirchenrats, wogegen die katholische Kirche dem Ökumeneverbund nicht angehört. „Wenn der ÖRK Patriarch Kyrill auffordern würde, seinen Einfluss bei Russlands Präsident Waldimir Putin geltend zu machen, wäre das ein starkes Zeichen“, schrieb Haska auf seiner Facebook-Seite und bedauerte, dass sich der ÖRK zu der aktuellen Krise nicht zu Wort gemeldet habe.

In dem Konflikt auf der Krim ist auch der orthodoxe Bischof des Kiewer Patriarchats, Klemens von Simferopol, aktiv. Er war am Samstag in die militärische Basis Prewalne gekommen, um die ukrainische Soldaten zu unterstützen, die bereit sind, die Krim vor der russischen Armee zu verteidigen. „Schwester und Brüder: Haltet durch, die ukrainische Nation ist mit Euch“, versicherte Klemens laut der polnischen Nachrichtenagentur KAI. Er betonte, dass die Krim untrennbarer Teil des ukrainischen Staates sei.

(kai/kap 04.03.2014 mg)







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