Müller und Gänswein mahnen gerechten Umgang mit Limburger Bischof an
Der Umgang in der
Öffentlichkeit mit der Causa Limburg war in den vergangenen Monaten nicht immer glücklich.
Im Vatikan haben zwei einflussreiche deutsche Kirchenmänner dazu gemahnt, der Person
des Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst– ungeachtet eventuellen Fehlverhaltens -
Gerechtigkeit widerfahren zu lassen: Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Gerhard
Ludwig Müller stellten sich dem Mikrofon der ARD; die Interviews entstanden wenige
Tage vor der Übergabe des Limburger Prüfberichts im Vatikan. Der Präfekt der Glaubenskongregation
Kardinal Müller sagte:
„Erstens ist ihm [Bischof Tebartz-van Elst] nichts
an Verfehlungen nachzuweisen, was das Bischofsamt unmöglich machen würde, und auch
wenn es dann vorkäme – erst muss noch über die Faktenfrage gesprochen werden - kann
man mit einem solchen Menschen auch nicht so umgehen, dass er von Reportern gejagt
wird, wo immer er sich aufhält.“
Erzbischof Georg Gänswein, der Sekretär
des emeritieren Papstes Benedikt XVI. und Präfekt des päpstlichen Haushaltes, sekundiert
Kardinal Müller. Wenn viele der Medienberichte über Limburg ...
„... In
Bezug auf die Person, auf das was [Bischof Tebartz] getan hat, Realität wären, müsste
man sagen, er ist ein Unmensch. In jeder Hinsicht. Aber da ist die virtuelle Realität
von der konkreten Realität doch sehr unterschiedlich. Ich möchte auch gar keine Presseschelte
anstellen, aber es ist so, dass ihm gegenüber in vielen Punkten einfach Unrecht geschehen
ist. Das ist nicht zu akzeptieren, da muss man auch den Mut haben sich dem entgegenzustellen
und zu sagen: Das hat dieser Mann nicht verdient.“
Eine Entscheidung für
die Zukunft der Bistumsleitung in Limburg wird in den kommenden Tagen erwartet. Viele
– nicht alle – Katholiken der Diözese beklagen über die Frage des Umgangs mit Geldern
hinaus ein unangenehmes Klima des Misstrauens, das sich in den vergangenen Jahren
aufgebaut habe. Im Bistum führt provisorisch der Generalvikar Wolfgang Rösch die Geschäfte.
Papst Franziskus hatte Röschs noch von Bischof Tebartz-van Elst vorgenommene Ernennung
um mehrere Monate vorgezogen und gleichzeitig dem Bischof eine Auszeit von der Diözese
gewährt.