„Er war ein guter
Mann, der alle Gebote eingehalten hat und der Sehnsucht nach den Worten Jesu hatte“:
So charakterisierte Papst Franziskus an diesem Montag den reichen Mann, von dem das
Evangelium aus Markus, 10. Kapitel, berichtet. Der Heilige Geist habe den Mann umgetrieben,
so Franziskus in seiner Predigt im Vatikan-Gästehaus Santa Marta. Doch der Reiche
habe nicht damit gerechnet, dass Jesus sagen würde: „Geh und verkauf alles, was du
hast, dann komm und folge mir nach.“
„Sein unruhiges Herz war in Wirklichkeit
ein volles Herz, und er hatte nicht den Mut, es zu leeren. Darum hat er seine Wahl
getroffen: das Geld also. Ein Herz voller Geld... Er war kein Dieb und kein Angeklagter,
nein! Aber sein Herz war gefangen, es war ans Geld gebunden und hatte keine freie
Wahl mehr. Das Geld hat statt seiner entschieden.“
Und wie diesem Mann
im Evangelium gehe es auch vielen jungen Leuten heute, so Papst Franziskus: Sie wollten
Jesus folgen, aber ihr Herz sei schon mit etwas anderem angefüllt, darum kehre sich
ihre Freude in Traurigkeit um. Unter ihnen seien auch Menschen, die zu einem Priester-
oder Ordensleben berufen seien.
„Wir müssen darum beten, dass es diesen
jungen Menschen gelingt, ihr Herz zu leeren, von anderen Interessen, anderweitiger
Liebe zu leeren, damit es frei werden kann. Herr, schick uns Ordensleute, schick uns
Priester, und bewahre sie vor dem Götzendienst der Eitelkeit, des Hochmuts, der Macht,
des Geldes! Beten wir darum, dass diese Herzen fähig werden, Jesus von nahem zu folgen.“
Christen
sollten nicht denken, es gäbe keine Berufungen mehr heutzutage: „Doch, es gibt sie“,
so Papst Franziskus. Was gebraucht werde, sei Gebet:
„Herr, hilf diesen
jungen Leuten, damit sie frei seien und nicht Sklaven!“