Papst spricht bei Generalaudienz über Krankensalbung
Die Krankensalbung
ist das Sakrament, „bei dem wir die Barmherzigkeit Gottes für die Menschen mit Händen
greifen können“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz
auf dem Petersplatz. Er erinnerte in seiner Katechese an die Geschichte dieses Sakraments:
Früher einmal habe es „Letzte Ölung“ geheißen, weil man es als „geistlichen Trost
für den Sterbenden“ verstanden habe. Von „Krankensalbung“ zu sprechen, wie es seit
dem letzten Konzil üblich ist, weite hingegen den Blick „auf die Erfahrung von Krankheit
und Leiden“ aus, „im Horizont der göttlichen Barmherzigkeit“.
„Es gibt eine
biblische Ikone, die das Geheimnis der Krankensalbung in seiner ganzen Tiefe ausdrückt:
Das ist das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter im Lukasevangelium. Jedes Mal, wenn
wir dieses Sakrament feiern, kommt Jesus in der Person des Priesters dem Leidenden,
dem Schwerkranken oder dem alten Menschen nahe. Das Gleichnis erzählt, dass der Barmherzige
Samariter die Wunden des Verletzten mit Öl und Wein beträufelt. Das Öl lässt uns an
das Öl denken, das der Bischof jedes Jahr in der Chrisammesse des Gründonnerstags
segnet; der Wein hingegen ist ein Zeichen der Liebe und Gnade Christi, deren Reichtum
sich im sakramentalen Leben der Kirche ausdrückt.“
Und wer entspricht eigentlich,
so spann der Papst den Faden weiter, dem Herbergswirt, dem der Samariter den Verletzten
anvertraut? Das sei, so der Papst, die Kirche, das seien „wir alle“: Christus vertraue
uns die Leidenden und Verletzten an, „damit wir sein Erbarmen und sein Heil über sie
ausschütten“. Der Jakobusbrief bezeuge, dass die Krankensalbung schon in apostolischer
Zeit eine vielgeübte Praxis gewesen sei.
„Aber viele sagen heute,
wenn jemand schwer krank ist: Sollen wir wirklich den Priester rufen? Nein, nein –
das bringt Unglück, rufen wir ihn nicht. Es gibt so eine Vorstellung, dass, wenn man
den Priester rufe, gleich als nächstes der Bestatter um die Ecke kommt… Das stimmt
aber gar nicht! Der Priester kommt, um dem Kranken oder Alten zu helfen. Darum ist
es so wichtig, dass die Priester zu den Kranken kommen: Denn es ist Jesus, der da
kommt, um den Kranken aufzurichten, um ihm Kraft zu geben und Hoffnung, um ihm zu
helfen.“
Es sei doch „schön zu wissen, dass wir im Moment des Schmerzes
und der Krankheit nicht alleine sind“, so Franziskus. Im Sakrament sei Jesus selbst
gegenwärtig, nehme uns bei der Hand und erinnere uns daran, dass wir nun ihm gehörten
und nichts – „noch nicht einmal das Böse oder der Tod“ – uns trennen könnten von ihm.