2014-02-26 11:34:31

Kardinal Koch: Hoffnung auf Papstbegegnung mit Bartholomaios


Der vatikanische Ökumene-Verantwortliche Kardinal Kurt Koch setzt große Hoffnung auf die bevorstehende Begegnung von Papst Franziskus mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel. Dieses Treffen solle die „Leidenschaft für Gemeinsames“ wieder anfachen. Denn „wir sind letztlich eine Kirche“, betonte Koch bei einem Vortrag in St. Pölten. Bartholomaios I. und Papst Franziskus werden sich im Mai in Jerusalem begegnen. Allgemein galt Kochs Ansprache dem Gottesdienst. Koch rief dazu auf, „die Schönheit der katholischen Liturgie“ wiederzuentdecken. Gerade auch im intensiven Gespräch mit anderen christlichen Konfessionen sei ihm der „Reichtum der eigenen Riten bewusst geworden“. Dabei könnte man viel voneinander lernen, sagte der vatikanische Ökumene-Verantwortliche.

Von den evangelischen Christen könne etwa die Bedeutung des Wortes Gottes für die Liturgie gelernt werden. Umgekehrt sei durch den ökumenischen Dialog in der evangelischen Kirche die Wertschätzung für die Doxologie gestiegen, so der gebürtige Schweizer, der seit Juli 2010 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen ist. Von der orthodoxen Christenheit habe die römisch-katholische Kirche die „kosmologische“ Bedeutung der Liturgie stärker erkannt. Die Liturgien des Ostens seien stark von der Verschränkung der auf Erden gefeierten Liturgie mit der himmlischen Liturgie durchdrungen. Umgekehrt könnten Orthodoxe von der katholischen Kirche lernen, die Liturgie besser für die Gläubigen zu erschließen, etwa in der Diaspora.

Und Kirche sei „dort, wo Liturgie gefeiert wird“, erklärte der Kardinal. Auch das Zweite Vatikanische Konzil spreche von der Liturgie als Wesensbestandsteil der Kirche - mit der Feier der Eucharistie als Quelle und Höhepunkt. Es treffe die Kirche also im Kern, wenn die Teilnahme an Gottesdienstfeiern zurückgeht. Auch das Zweite Vatikanische Konzil habe die Erneuerung und Pflege der Liturgie zu einem vorrangigen Anliegen gemacht, erinnerte Koch. Die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ betonte die tätige Teilnahme aller Glaubenden an der Liturgie, der leichtere Verstehbarkeit der Liturgie und deren organische Entwicklung.

Als Problem in der heutigen pastoralen Praxis bezeichnete Koch den Umstand, dass die Liturgietheologie des Konzils praktizierende Glaubende voraussetze, „dass aber heute nicht mehr einfach von dieser Voraussetzung ausgegangen werden kann“. Es gelte deshalb, katechumenale bzw. präkatechumenale Feiern und sakramentale Liturgien zu unterscheiden gemäß dem Grundsatz, dass nicht jede gottesdienstliche Feier bereits kirchliche Liturgie sei.

(kap 26.02.2014 gs)









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