Weihbischof Peters: „Umsetzung des Konzils geht weiter“
„Der Weg der Umsetzung
des Konzils geht weiter“. Für eine Konferenz anlässlich des 50. Jahrestages der Verabschiedung
des ersten Dokumentes des Zweiten Vatikanischen Konzils, der Liturgiekonstitution
„Sacrosanctum Concilium“, waren Experten und Praktiker aus aller Welt an die Päpstliche
Lateranuniversität gekommen. Jörg Peters ist Weihbischof im Bistum Trier und seit
zehn Jahren Mitglied der Liturgiekommission der deutschen Bischofskonferenz. Bei solchen
Konferenzen zeige sich vor allem die weltkirchliche Dimension, berichtet er im Interview
mit Radio Vatikan. Der Weg der Umsetzung müsse nach vorne gehen und dürfe nicht rückwärtsgewandt
sein. Die Menschen müssten spüren, dass Liturgie unmittelbar das Leben berühre.
Deutlich
würden die Herausforderungen für diesen Weg der Umsetzung der Konzils für die Liturgie
heute etwa bei der Erstellung des deutschen Textes für das Messbuch. Diese verlange
eine doppelte Treue, zum einen im großen Respekt zum Originaltext, zum anderen aber
auch zu einer „Lebendigkeit einer Sprache die verstanden wird“, eine Sprache, die
beim Hören nachvollzogen werden kann. Treue zum Ursprünglichen dürfe sich nicht an
einer Treue zum Buchstaben festmachen. Sprache verändere sich, so Peters, auch das
Sprachgefühl. Zunächst müsse man dankbar sein für das, was die ältere Generation damals
direkt nach dem Konzil an Sprache hervorgebracht habe. Dort habe sich eine „Liturgie-geeignete
Sprache“ herausgebildet, der man nach Möglichkeit treu bleiben wolle. Gleichzeitig
gehe es aber auch um Angleichungen, die der Verständlichkeit wegen geleistet werde
müssten.
Ein wertvoller Beitrag bei dem Kongress sei auch der Hinweis gewesen,
dass ein Dokument wie das zur Liturgie sich nicht einfach nur während des Konzils
ereigne, sondern in der liturgischen Geschichte – vor allem auch in Deutschland –
eine Vorgeschichte habe. Das und auch die Ökumene habe gelehrt, dass die liturgischen
Veränderungen in einer Kontinuität stehen müssten.